Hund im Auto transportieren
So kommt Dein Vierbeiner sicher an
▶ Die Straßenverkehrsordnung erfordert eine sichere Befestigung von Haustieren im Auto, um die Sicht und Sicherheit des Fahrers nicht zu beeinträchtigen.
▶ Die Wahl des richtigen Autos für den Tiertransport ist wichtig, wobei Kombis, Vans und SUVs aufgrund ihres Platzangebots sich am besten eignen
▶ Transportboxen bieten einen besseren Schutz als Anschnallgurte und sollten sorgfältig ausgewählt und richtig montiert werden
▶ Die Verwendung von Trenngittern sollte vermieden werden, da sie möglicherweise nicht ausreichend sicher sind. Andere Ladung im Kofferraum muss ebenfalls sicher befestigt sein
10.10.2023 | Das Gesetz kennt keine Gnade: Für die Straßenverkehrsordnung sind Vierbeiner Ladung - und als solche müssen sie entsprechend gesichert werden. Hunde und Katzen beim Transport gut zu sichern, ist aber auch für das Wohl der Tiere und Insassen ein Muss. Hunde verlangen beim Transport im Auto in der Regel mehr Aufmerksamkeit als Katzen: allein schon, weil sie schwerer sind. Unsere Tipps zum sicheren Tiertransport lassen sich aber eins zu eins auch auf die Stubentiger übertragen. Wie der Tiertransport sicher gelingt, erfährst Du in unserem Ratgeber.
▶ Tiertransport
Das sagt die Straßenverkehrsordnung
Wie Tiere zu sichern sind, beschreibt die Straßenverkehrsordnung, konkret die § 22 u. 23.
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Paragraph 23 legt fest, dass Tiere weder die Sicht noch das Gehör des Fahrers beeinträchtigen dürfen. Als Ladung dürfen sie ferne die Verkehrssicherheit nicht negativ beeinflussen.
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Paragraph 22 der StVO beschreibt, wie die Ladung zu sichern ist. Er besagt, dass die Ladung so gut zu sichern ist, dass sie selbst dann nicht verrutscht, rollt oder sich anderweitig bewegt, wenn man eine Vollbremsung oder ein abruptes Ausweichmanöver einleiten muss.
▶ Was bedeutet das nun konkret?
Es gibt für Hunde zwar keine offizielle Anschnallpflicht. Bei einem Unfall oder einer Verkehrskontrolle drohen - bei einer unsachgemäßen Ladungssicherung - aber negative Konsequenzen: Strafen in Höhe von 30 bis 75 Euro und 1 Punkt in Flensburg; oder bei Personenschäden sogar zivilrechtliche Haftungen.
▶ Von Tier zu Tier unterschiedlich
"Das" richtige Auto für den Tiertransport
Die sachgemäße Sicherung des Vierbeiners ist unerlässlich. Besonders leicht fällt sie mit einem Auto, das für den Tiertransport gut geeignet ist.
Dabei gilt: "Das" richtige Auto für den Vierbeiner gibt es natürlich ebenso wenig wie "das“ Familienauto - dazu sind Menschen wie auch Vierbeiner viel zu unterschiedlich.
▶ Dobermann im Kleinstwagen? Schwierig!
Für einen Dobermann beispielsweis ist ein Kleinstwagen sicherlich die falsche Wahl. Mit Kombis, Vans und SUVs ist man hingegen auf der sicheren, tierfreundlichen Seite. Für kleine Tiere eignen sich bei richtiger Ausstattung und passendem Zubehör aber durchaus auch Klein- und Mittelklassewagen.
Ob sich ein Auto für den Transport des eigenen Haustiers eignet, findest Du letztlich nur mit einem individuellen Test, einer Probefahrt, sicher heraus. Ein Hund sollte im Kofferraum grundsätzlich aufrecht stehen können, ohne den Dachhimmel zu berühren.
▶ Je geräumiger, desto besser
Kombis & Vans: Die erste Wahl für große Tiere
Der große Vorteil eines Kombis ist sein großer Kofferraum. Selbst in den Modellen der Kompaktklasse ist der Stauraum bereits groß genug für große Tiere. Besonders gut schneiden in dieser Hinsicht u.a.:
- der VW Golf Variant,
- der Ford Focus Turnier,
- der Renault Mégane Grandtour oder
- der Opel Astra Sports Tourer ab.
In Mittelklasse-Kombis wie einem Mazda6 Kombi, einem BMW 3er Touring oder einen VW Passat Variant ist das Platzangebot für die Tiere noch großzügiger. Für eine Deutsche Dogge darf es aber auch gerne etwas mehr Platz sein. Den bieten Vans wie der Opel Zafira-e Life oder der VW Touran.
▶ Gute Alternative zu Kombi & Van
SUVs: Sportliche Modelle für Freizeit und Hundetransport
Die Kombis werden auf dem Markt mehr und mehr von den SUVs abgelöst. Für den Tiertransport ist das kein Schaden: denn SUVs eignen sich mindestens so gut wie Kombis.
Selbst in Kleinwagen-SUVs wie einem VW T-Cross oder einem Opel Mokka ist der Kofferraum bereits so groß wie in einem normalen Kompakten. Hinzu kommt, dass SUVs oft mit einer verschiebbaren Rückbank ausgestattet sind. Das gilt z.B. für VW T-Cross wie den VW Tiguan. Aber auch andere Sport Utility Vehicles wie z.B. der Seat Ateca und der Skoda Kodiaq sind dank ihres großzügigen Platzangebots für Vierbeiner gut geeignet.
Einziges Manko der SUVs. Die Ladekante des Kofferraums liegt deutlich höher als bei Kombis und kann einigen Vierbeinern Probleme beim Einsteigen verursachen. Abhilfe schafft eine Rampe, die im Fachhandel angeboten wird.
▶ Materialqualität entscheidend
Zubehör für Tierbesitzer
Einige Hersteller bieten optionale Extras für Hunde- und andere Tierbesitzer. Hundefreundliche Accessoires für den BMW 3er sind beispielsweise rutschfeste Gummimatten und robuste Trennwände. Auch Skoda hat unter anderem passgenaue Matten im Programm. Eine Spezialität vieler Skoda-Modelle - vom Skoda Fabia über den Octavia Combi bis zum Superb Combi - sind Gepäckraumteiler.
Wichtig ist aber nicht nur das tiergerechte Originalzubehör. Beim Neuwagenkauf sollte man als Tierhalter gleich die Materialqualität im Innen- und Kofferraum mitbedenken. Das erspart einem nachher viele Sorgenfalten.
▶ Schlechte Transportsicherung
Hunde angurten: Keine geeignete Sicherung
Der Gurt hat sich beim Menschen bereits tausendfach als Lebensretter bewährt. Zur Sicherung des Tiertransports ist er aber nur schlecht geeignet. Den Hund auf dem Beifahrersitz anzugurten, ist keine geeignete Sicherung. Es besteht das Risiko, dass das Tier bei einem Unfall in Richtung Fahrer oder Windschutzscheibe geschleudert wird.
Auch Softtaschen, die auf dem Rücksitz mit einem Gurt befestigt sind, haben sich in Crashtests als ungeeignet erwiesen. Sicherer sind Systeme, die die Isofix-Halterung für Kindersitze nutzen.
Kleine Hundekörbe auf der Rücksitzbank sind hingegen für den Transport kleiner, leichter Hunde gut geeignet. Die Sicherung mit dem Gurt allein ist aber zu wenig. Es benötigt zusätzliche Sicherungsmaßnahmen wie Rücksitzbarrieren oder einen eigenen Brustgurt für den Hund.
▶ Schutz für Tier - und Mensch
Transportboxen
Einen besseren Schutz als Anschnallgurte bieten Transportboxen: für die Tiere, aber auch für den Menschen. Auch wenn der beengte Raum für den Vierbeiner anfänglich befremdlich erscheint, überwiegt das Plus in puncto Sicherheit. Es lohnt sich, das Haustier an die Autoboxen zu gewöhnen.
Beim Fachhändler finden Tierfreunde nicht nur Hundeboxen in verschiedenen Größen, sondern auch Katzenboxen oder Behältnisse für andere haarige Begleiter. Zusätzliche Gurte sind bei Verwendung einer Kiste nicht erforderlich, jedoch gibt es beim Aufstellen Einiges zu beachten.
▶ Sichere Montage und Auswahlkriterien
Boxen, die im Fahrgastraum transportiert werden, sollten quer zur Fahrrichtung stehen und – wenn möglich – im Fußraum eingeklemmt werden. Bei Transport auf der Rückbank ist eine zusätzliche Sicherung der Behältnisse mit überkreuzenden Dreipunktegurten des Pkw zu empfehlen.
Bei der Auswahl der Transportbox gilt es ebenfalls auf einige Punkte zu achten:
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Transportboxen sollten gerade so groß sein, dass sich das Tier darin bequem drehen kann. Zu viel Spielraum vergrößert das Risiko eines "Freiflugs" bei einem Unfall.
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Es ist unbedingt auf einen guten Luftaustausch zu achten. Allerdings sollte das Tier vor Zugluft, z. B. durch die Klimaanlage, geschützt sein.
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Aus Stabilitätsgründen ist von sogenannten Softboxen im Straßenverkehr abzuraten. Besser geeignet sind Boxen aus festem Material.
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Der "Klassiker" besteht aus Aluminium, ist stabil und hygienisch, d. h. leicht zu reinigen. Idealerweise hat die Box eine abnehmbare Rückwand, so dass das der Hund im Notfall durch den Innenraum aussteigen kann.
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Für kleinere Begleiter reichen zumeist Kunststoffbehälter. Schmale Boxen, wie z. B. für Katzen, sind am besten im Fußraum hinter dem Vordersitz aufgehoben. Hier haben sie den besten Halt.
▶ Box quer zur Fahrtrichtung
Besonders bei größeren Hunden ist die Unterbringung einer Transportbox im Innenraum – ausgenommen bei Vans oder Kleinbussen – aus Platzgründen kaum möglich bzw. nicht zu empfehlen. Auch die Sitzpolster leiden unter der Belastung. Das Tier sollte im Kofferraum untergebracht sein, möglichst abgeschirmt in einem Transportkäfig. Wie im Innenraum empfiehlt es sich auch hier, die Box quer zur Fahrtrichtung einzurichten. Das reduziert beim Bremsen die Belastung auf den Körper des Tieres.
▶ Guter Rückhalt
Festes Trenngitter sinnvoll
Zusätzlich ist es ratsam, ein festes Trenngitter zur Abtrennung der Fahrgastzelle einzubauen. Ideal für den Schutz der Insassen ist ein Gitter, das vom Kofferraumboden bis zum Dach reicht.
Im Handel sind vielerorts auch Trenngitter erhältlich, die auf die verschiedenen Automodelle passgenau zugeschnitten sind. In vielen Pkws sind bereits Befestigungsmöglichkeiten vorhanden, die sich für die Fixierung nutzen lassen. Von einer Verwendung der ebenfalls verfügbaren Trennnetze ist eher abzuraten. Sie bieten zumeist nicht genügend Rückhaltekraft und bergen die Gefahr, dass sich die Tiere verfangen. Beim Transport von Tieren im Kofferraum ist im Übrigen darauf zu achten, dass andere Ladung wie Gepäck ebenfalls ausreichend gesichert ist. Hier findest Du weitere Hinweise zur richtigen Ladungssicherung.
Beim Transport von Haustieren im Auto ist Sicherheit von höchster Bedeutung. Wähle Dein Auto entsprechend den Bedürfnissen Deines Haustiers aus. Größere Tiere benötigen mehr Platz, während kleinere in kleineren Fahrzeugen reisen können, wenn sie gesichert sind. Transportboxen bieten den besten Schutz und sollten im Auto quer zur Fahrtrichtung platziert werden. Zubehör wie rutschfeste Gummimatten und Trennwände erhöhen die Sicherheit. Vermeide einfache Anschnallgurte für Tiere, da sie nicht ausreichend Schutz bieten. Verwende stattdessen sichere Systeme oder Transportboxen.
Mein persönlicher Tipp als Hundebesitzer: Investiere in eine hochwertige Transportbox und ein festes Trenngitter zur Abtrennung der Fahrgastzelle. Das macht Dich und Deinen vierbeinigen Liebling froh!
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