Kindersitzerhöhung
Ab wann ist sie erforderlich?
▶ Kindersitzerhöhungen erhöhen Kindersitzposition für sicheren Gurtgebrauch
▶ Drei Typen von Sitzerhöhungen: einfache, mit Rückenlehne, mit Gurtführung
▶ Empfehlung: Sitzerhöhungen mit Rückenlehne, Kopfstütze & Beckengurtführung wählen
▶ Verwendung abhängig von Größe, Gewicht, Alter (unter 12 Jahren oder kleiner als 150 cm)
▶ Wechsel auf Sitzerhöhung sollte nicht zu früh erfolgen
▶ Probesitzen im eigenen Auto wichtig für Passform und Komfort des Kindes
13.02.2024 | Sicherheit steht beim Autofahren an erster Stelle. Das gilt umso mehr, wenn Kinder an Bord sind. Doch ab wann darf man den Kindersitz durch eine Kindersitzerhöhung ersetzen? Und welche Erhöhung ist die beste? MeinAuto.de fasst die wichtigsten Punkte zusammen.
Was ist eine Kindersitzerhöhung?
Eine korrekte Sitzposition ist von entscheidender Bedeutung, um die Sicherheit aller Insassen im Auto zu gewährleisten, insbesondere bei einem Unfall. Für Kinder ist dies besonders wichtig, da ihre Körpergröße und Struktur im Vergleich zu Erwachsenen unterschiedlich sind und daher besondere Vorkehrungen getroffen werden müssen.
In den ersten Lebensmonaten und -jahren kommen üblicherweise eine Babyschale und ein (Klein-)Kindersitz zum Einsatz. Diese Sitzeinheiten sind speziell darauf ausgelegt, den kleinen Körper eines Babys oder Kleinkindes zu unterstützen und bieten oft ein eigenes Gurtsystem, das an die Größe und das Gewicht des Kindes angepasst ist.
Im Gegensatz dazu dient eine Kindersitzerhöhung als einfaches Podest, das darauf abzielt, die Position des Kindes auf dem Autositz zu erhöhen. Dabei nutzt sie den normalen Sicherheitsgurt des Autos, um das Kind zu sichern. Durch diese Erhöhung wird sichergestellt, dass der Gurt über die stärkeren Teile des Körpers des Kindes, wie Schultern und Schoß, verläuft, anstatt über den empfindlicheren Bauchbereich. Diese verbesserte Positionierung des Gurts reduziert das Risiko von Verletzungen im Falle eines Unfalls erheblich. Einige Kindersitzerhöhungen bieten auch eine Rückenlehne für zusätzlichen Komfort und Stabilität.
Drei Typen von Kindersitzerhöhungen
Ab wann darf eine Sitzerhöhung verwendet werden - und bis wann?
Der Zeitpunkt, ab dem Du den Baby- bzw. Kindersitz durch eine Sitzerhöhung austauschen kannst, ist in unterschiedlichen Normen geregelt: Die ältere Norm UN ECE Reg. 44 orientiert sich am Gewicht des Kindes, während die aktuelle i-Size-Norm (UN ECE Reg. 129) auf die Größe abstellt.
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Nach der UN ECE Ref. 44 dürfen Kindersitzerhöhungen erst dann verwendet werden, wenn das Kind mindestens 15 Kilogramm wiegt.
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Die i-Size-Norm (UN ECE Reg. 129) verlangt hingegen eine Mindestgröße von 1,25 Metern und ein Mindestgewicht von 22 Kilogramm.
Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, darf jede Sitzerhöhung verwendet werden – sowohl mit Rückenlehne als auch ohne Rückenlehne.
Grundsätzlich gilt in Deutschland nach § 21 Abs. 1a StVO eine Kindersitzpflicht. Diese Pflicht umfasst Kinder, welche noch nicht das 12. Lebensjahr vollendet haben und eine Körpergröße von weniger als 150 cm aufweisen. Wortwörtlich heißt es im Gesetzestext: "Kinder bis zum vollendeten 12. Lebensjahr, die kleiner als 150 cm sind, dürfen in Kraftfahrzeugen auf Sitzen, für die Sicherheitsgurte vorgeschrieben sind, nur mitgenommen werden, wenn Rückhalteeinrichtungen für Kinder benutzt werden [...]"
Nicht zu früh auf eine Sitzerhöhung wechseln
Kinder sollten nicht zu früh auf eine Sitzerhöhung gesetzt werden. Wenn sie zu groß dafür sind, sitzen sie nicht richtig und der Gurt ist nicht korrekt angelegt. Warte lieber, bis der Kopf des Kindes deutlich über die obere Kante des Kindersitzes hinausragt - erst dann solltest Du auf eine Sitzerhöhung (mit Rückenlehne) umsteigen.
Seit September 2023 dürfen nur noch Kindersitze und Sitzerhöhungen nach der i-Size-Norm verkauft werden. Allerdings darf man die "alten" Sitze nach wie vor verwenden. Wenn Du eine Kindersitzerhöhung neu kaufst, zählt also die i-Size-Norm. Diese gilt für alle Typen von Kindersitzerhöhungen – auch für Sitzerhöhungen ohne Rückenlehne. Wenn Du eine gebrauchte Sitzerhöhung kaufen willst oder bereits einen solchen Sitz hast, kann ein prüfender Blick helfen: Jedes Modell sollte auf einem Aufkleber die Voraussetzungen für die Verwendung nennen.
Ein offizielles Ende gibt es nicht
Die Verwendung einer Sitzerhöhung ist nicht zwingend. Wenn Dein Kind noch bequem im Kindersitz oder der Sitzschale Platz findet, dann spricht nichts dagegen, diese weiterhin zu verwenden. Besonders praktisch sind Kindersitze, die sich zur Kindersitzerhöhung umfunktionieren lassen. Dies erspart die Anschaffung einer separaten Sitzerhöhung.
Die Pflicht zur Verwendung einer Sitzerhöhung endet, wenn das Kind zwölf Jahre alt oder mindestens 1,50 Meter groß ist. Das bedeutet aber nicht, dass Du die Sitzerhöhung dann nicht mehr verwenden darfst. Dabei handelt es sich vielmehr um eine Ermessensfrage, die die Eltern entscheiden dürfen.
Worauf sollte beim Kauf einer Kindersitzerhöhung geachtet werden?
Wenn Du einige Tipps beherzigst, gestaltet sich die Suche nach der passenden Sitzerhöhung leicht. Hinsichtlich des Materials empfiehlt es sich zunächst, eine Sitzschale aus Kunststoff zu kaufen und nicht aus Styropor. Auch wenn Styropor angenehm leicht ist, ist Kunststoff doch das sicherere Material.
Am sichersten sind Sitzerhöhungen mit einer Rückenlehne: Eine solche Sitzerhöhung sorgt für ein Höchstmaß an Halt und Stabilität. Größtmögliche Sicherheit erhältst Du, wenn Du Dich für ein Modell mit Rückenlehne, Kopfstütze und Führungshörnern für den Beckengurt entscheidest. Eine Isofix-Befestigung sorgt für zusätzliche Stabilität. Im Gegensatz zu Sitzerhöhungen mit Rückenlehne sind einfache Sitzerhöhungen – also bloße Sitzpodeste – am wenigsten sicher. Wenn Du dennoch eine solche Sitzerhöhung kaufen möchtest, sollte es sich um ein Exemplar mit Isofix oder Führungshörnern handeln.
▶ Probesitzen hilft
Außerdem ist es immer ratsam, die Auswahl zusammen mit dem Kind zu treffen und im eigenen Auto probezusitzen. So stellst Du fest, dass die Kindersitzerhöhung bequem ist, ins Auto passt und Deinem Kind gefällt.
Welche Sitzerhöhung eignet sich für den Beifahrersitz?
Für viele Kinder hat das Sitzen auf dem Beifahrersitz einen besonderen Reiz. Rein rechtlich gibt es dafür keine Einschränkungen: Schon ein Neugeborenes dürfte (mit einem Kindersitz) auf dem Beifahrersitz Platz nehmen. Auch Kinder mit einer Sitzerhöhung dürfen jederzeit neben dem Fahrer sitzen. Dafür muss der Beifahrersitz aus Sicherheitsgründen häufig ganz nach hinten geschoben werden. Es empfiehlt es aber, einen Blick in die Gebrauchsanweisung der jeweiligen Sitzerhöhung zu werfen, denn nicht alle Autohersteller erlauben die Verwendung auf dem Beifahrersitz. Ansonsten gibt es auf dem Beifahrersitz keine Besonderheiten.
Sitzerhöhung mit Rückenlehne befestigen - so geht's richtig
Bei der Befestigung bzw. dem Anschnallen einer Sitzerhöhung mit Rückenlehne solltest Du folgende Punkte beachten:
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Verwende einen Dreipunktgurt im Auto für die Kindersitzerhöhung
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Schultergurt mittig über der Schulter des Kindes positionieren
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Beckengurt durch die Führungshörner führen, an Hüfte oder Oberschenkeln anliegen lassen
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Achte darauf, dass Gurte auf der Seite des Gurtschlosses durch das Führungshorn laufen
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Keine dicke Jacke zwischen Gurt und Kind
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Nutze Isofix für zusätzliche Stabilität, falls vorhanden
Sicherheit im Auto ist enorm wichtig, vor allem, wenn Kinder mit an Bord sind. Kindersitzerhöhungen spielen deshalb eine große Rolle. Es gibt drei Arten: einfache Sitzerhöhungen, Sitzerhöhungen mit Rückenlehne und Sitzerhöhungen mit Gurtführung. Achte darauf, dass das Kind erst auf eine Sitzerhöhung umsteigt, wenn sein Kopf deutlich über die obere Kante des Kindersitzes hinausragt – das ist der optimale Zeitpunkt.
Mein persönlicher Tipp: Wähle beim Kauf auf eine Sitzerhöhung mit Rückenlehne, Kopfstütze und Führungshörnern für den Beckengurt. Eine Isofix-Befestigung sorgt für zusätzliche Stabilität. Ein Probesitzen Deines Kindes ist auch eine gute Idee, um sicherzustellen, dass alles passt.
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