Innerorts geblitzt
Regeln, Strafen, Bußgeld
▶ Innerorts: Normalerweise 50 km/h, außer in speziellen Zonen
▶ Toleranzabzug: 3 km/h oder 3 % (ab 100 km/h)
▶ Bußgelder: 30 Euro bis 800 Euro, je nach Überschreitung
▶ Punkte & Fahrverbot: Ab 21 km/h Punkte, ab 26 km/h Fahrverbot bis 3 Monate
▶ Erhöhte Strafen: Bei Gefährdung oder Wiederholung höher
▶ Probezeit: Überschreitungen über 21 km/h verlängern die Probezeit und erfordern ein Aufbauseminar
05.08.2024 | Wenn Du beim Autofahren geblitzt wirst, drohen neben einem Bußgeld weitere Strafen. Besonders innerorts geblitzt zu werden, geht ordentlich ins Geld. In bestimmten Verkehrssituationen, bei Wiederholungstätern oder für Führerscheinneulinge können strengere Kriterien zugrunde gelegt werden und entsprechend umfangreichere Strafen folgen. Im Folgenden haben wir zusammengefasst, welche Konsequenzen Verkehrssündern innerorts drohen, welche Besonderheiten es gibt und wie Du Dich gegen einen Bußgeldbescheid wehren kannst.
Was gilt innerorts?
In geschlossenen Ortschaften, also allen Städten und Dörfern, die durch ein gelbes Ortseingangsschild gekennzeichnet sind, gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 Kilometern pro Stunde. Ausnahmen bilden jedoch 30er-Zonen oder verkehrsberuhigte Bereiche, Fahrrad- und Spielstraßen, in denen nur Schrittgeschwindigkeit erlaubt ist, sowie Gefahrenstellen wie Baustellen, die abweichende Geschwindigkeitsbeschränkungen aufweisen.
Zusätzlich kann es Zonen geben, in denen zu bestimmten Uhrzeiten ein reduziertes Tempolimit gilt. Dies ist häufig tagsüber vor Schulen oder nachts in Wohngebieten der Fall, um sowohl Gefahren zu reduzieren als auch die Geräuschbelastung zu minimieren.
Was passiert, wenn Du zu schnell fährst?
Wirst Du innerorts von einem stationären oder mobilen Blitzer erfasst, erhältst Du normalerweise kurze Zeit später einen Bußgeldbescheid von der zuständigen Bußgeldbehörde. In Deutschland ist es üblicherweise nicht möglich, die Blitzer-Kosten direkt vor Ort zu begleichen, da die Polizei nur Verwarnungsgelder bis maximal 35 Euro kassieren darf, jedoch keine Bußgelder für Geschwindigkeitsüberschreitungen.
Der sogenannte Toleranzabzug beim Blitzen liegt sowohl außer- als auch innerorts bei 3 km/h bzw. 3 Prozent, wenn Du mit mehr als 100 Kilometern pro Stunde unterwegs warst. Fährst Du innerorts beispielsweise 23 km/h zu schnell, wird der Bußgeldbescheid für eine Geschwindigkeitsüberschreitung von 20 km/h ausgestellt. Die Toleranz beim Blitzen dient dazu, Messungenauigkeiten zugunsten der Fahrer/innen auszugleichen.
Welche Strafen und Bußgelder drohen?
Wenn Du innerorts geblitzt wirst, wird bereits ab 1 km/h über der erlaubten Geschwindigkeit ein Bußgeld fällig. Die Strafen für Geschwindigkeitsüberschreitungen innerorts sind höher als außerhalb von Ortschaften. Zum Beispiel kostet eine Tempoüberschreitung bis 10 km/h innerorts 30 Euro, während es außerorts nur 20 Euro sind. Je stärker die Geschwindigkeitsüberschreitung, desto höher fällt das Bußgeld aus, insbesondere in besonderen Verkehrssituationen oder beim Fahren mit einem Pkw-Anhänger.
Der Führerschein wird normalerweise nur dann entzogen, wenn Du innerhalb von 12 Monaten zweimal mehr als 26 km/h zu schnell innerorts gefahren bist. Zudem fällt bei allen Bußgeldbescheiden eine Bearbeitungsgebühr von 5 Prozent der Bußgeldhöhe an, mindestens jedoch 25 Euro.
Tempo-Überschreitung | Höhe des Bußgelds | Anzahl Punkte in Flensburg | Fahrverbot |
---|---|---|---|
bis 10 km/h | 30 Euro | - | - |
11 bis 15 km/h | 50 Euro | - | - |
16 bis 20 km/h | 70 Euro | - | - |
21 bis 25 km/h | 115 Euro | 1 | - |
26 bis 30 km/h | 180 Euro | 1 | (1 Monat)* |
31 bis 40 km/h | 260 Euro | 2 | 1 Monat |
41 bis 50 km/h | 400 Euro | 2 | 1 Monat |
51 bis 60 km/h | 560 Euro | 2 | 2 Monate |
61 bis 70 km/h | 700 Euro | 2 | 3 Monate |
Mehr als 70 km/h | 800 Euro | 2 | 3 Monate |
Besonderheiten und höhere Strafen
Ab 26 km/h Geschwindigkeitsüberschreitung bekommst Du normalerweise einen Punkt im Fahreignungsregister in Flensburg. Bist Du jedoch ein "Wiederholungstäter" und hast innerhalb eines Jahres zweimal mehr als 26 km/h zu schnell gefahren, droht zusätzlich ein einmonatiges Fahrverbot.
In bestimmten Verkehrssituationen können die Strafen noch höher ausfallen. Wenn Du öfter innerhalb kurzer Zeit geblitzt wirst oder bereits Punkte in Flensburg hast, kann die Bußgeldstelle das Bußgeld um 25 bis 50 Prozent erhöhen, gemäß § 17 des Ordnungswidrigkeitengesetzes. Bei besonders schweren Verstößen kann auch eine MPU angeordnet werden.
Eine Verdopplung des Bußgelds kann drohen, wenn Dir ein vorsätzlicher Verstoß gegen das Tempolimit vorgeworfen wird, insbesondere bei Geschwindigkeitsüberschreitungen von mehr als 40 Prozent. Höhere Bußgelder von 25 bis 50 Prozent sind auch möglich, wenn Du an Gefahrenstellen wie Bahnübergängen oder bei schlechten Sichtverhältnissen geblitzt wirst. Bei Gefährdung von Personen oder Sachbeschädigung können zusätzlich Punkte in Flensburg und höhere Bußgelder verhängt werden.
Geblitzt in der Probezeit
Bist Du noch in der Probezeit? Dann solltest besonders auf die Geschwindigkeitsvorschriften achten. Überschreitest Du ein Tempolimit um mehr als 21 km/h und wirst geblitzt, verlängert sich Deine Probezeit um zwei Jahre. Zusätzlich musst Du normalerweise an einem Aufbauseminar teilnehmen.
Wie kann ich mich gegen einen Bußgeldbescheid wehren?
Wenn Du einen Bußgeldbescheid erhältst und Zweifel an der Richtigkeit oder Zulässigkeit der Geschwindigkeitsmessung hast, kannst Du innerhalb von zwei Wochen nach Erhalt des Bescheids Einspruch bei der zuständigen Bußgeldbehörde einlegen. Mit Hilfe eines Rechtsanwalts oder einer Rechtsanwältin kannst Du die Erfolgsaussichten Deines Einspruchs prüfen lassen. So kannst Du klären, ob es sinnvoll ist, gegen den Bescheid vorzugehen.
Wenn Du innerorts geblitzt wirst, kann das richtig teuer werden – nicht nur wegen der höheren Bußgelder, sondern auch wegen der Punkte in Flensburg. Bei großen Geschwindigkeitsüberschreitungen kann es sogar passieren, dass man Dir Vorsatz oder eine Gefährdung anderer vorwirft. Daher ist es besonders wichtig, in Städten und Dörfern ganz besonders achtsam und rücksichtsvoll zu fahren. Denk immer daran: Deine Sicherheit und die der anderen Verkehrsteilnehmer sind das höchste Gut.
Falls Du in den letzten zwölf Monaten schon mal geblitzt wurdest, kann das Bußgeld sogar noch höher ausfallen, weil Du als "Wiederholungstäter" giltst. Wenn Du glaubst, dass die Messung nicht korrekt war, zögere nicht, innerhalb von zwei Wochen Einspruch einzulegen. Es liegt wirklich in Deinem eigenen Interesse, Deine Rechte zu wahren und sicherzustellen, dass alles fair abläuft. Jeder Fehler kann teuer werden.
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