26.07.2023 | Die Kraftstoffpreise befinden sich seit Monaten auf einem hohen Niveau – da kann man schon einmal auf die Idee kommen, zu Spritalternativen zu greifen. Bei MeinAuto.de erfährst Du, ob Dein Dieselfahrzeug auch mit Pflanzen- oder Heizöl fährt.
Heizöl tanken
Kann ich mein Auto mit Pflanzen- oder Heizöl betanken?
Wirklich eine gute Alternative?
Pflanzenöl wird von einigen Fahrzeughaltern als eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichem Diesel betrachtet. Es kann aus verschiedenen Pflanzenquellen gewonnen werden, wie zum Beispiel Rapsöl, Sonnenblumenöl oder Sojaöl. Die Idee hinter der Verwendung von Pflanzenöl als Kraftstoff ist, dass es erneuerbar ist und im Vergleich zu Diesel weniger Schadstoffe erzeugt.
Ebenso wird Heizöl als eine kostengünstige Alternative zu Diesel in Betracht gezogen, da es ähnliche chemische Eigenschaften aufweist. Allerdings gibt es einige gravierende Nachteile, die es zu beachten gilt.
Pflanzenöl
Obwohl Biodiesel meist auf pflanzlichen Ölen basiert, handelt es sich um ein völlig anderes Produkt als Heiz- und Pflanzenöl, deren Verwendung zu erheblichen Schäden am Fahrzeug führen können. Weil Pflanzenöl eine andere Viskosität als Diesel hat, wirkt dieses sich nicht nur negativ auf die Leistung des Autos aus, sondern zugleich auf die Lebensdauer des Motors. Des Weiteren kann es zu Schäden an dem gesamten Kraftstoffsystem kommen.
Wenn Du Dein Auto mit Pflanzenöl-Kraftstoffen ohne schädliche Nebenwirkungen tanken willst, dann kann ein entsprechender Fahrzeugumbau in Betracht kommen. Pflanzenöl-Kraftstoffe sind als PÖK oder “Pöl” bekannt; meist handelt es sich hierbei um Rapsöl. In der Regel bedarf es beim Auto Modifikationen an den Einspritzdüsen, Glühkerzen, Kraftstoffleitungen, Filtern und der Motorsteuerung, um Pöl tanken zu können. Da Kraftstoffe aus Pflanzenöl in der Regel zündunwilliger als Diesel sind, wird zudem häufig ein System zur Kraftstoffvorwärmung installiert, um an kälteren Tagen einen zuverlässigen Motorstart zu gewährleisten.
Heizöl
Das Tanken von Heizöl ist eine schlechte Idee: Auch Heizöl hat eine andere Viskosität als Diesel und kann daher zu einer unzureichenden Schmierung im Kraftstoffsystem führen. Zudem hat Heizöl eine niedrigere Cetanzahl als Diesel. Wenn Du Heizöl tankst, führt dies zum sogenannten “Nageln” des Motors, zu einer niedrigeren Leistung und zu einer höheren Rußfreisetzung. Diese ist nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern auch für Dein Fahrzeug, da es zu starken Ablagerungen im Motorbereich kommen kann.
Zudem enthält Heizöl höhere Gehalte an Schwefel und Stickoxiden als Diesel, was zu höheren Emissionen führen kann. Das Auto könnte somit nicht den gesetzlichen Emissionsanforderungen entsprechen. Ebenso fließt Heizöl bei kälteren Temperaturen schwerer als Diesel – so kann es zu Problemen beim Starten des Motors oder beim Fahren bei niedrigen Temperaturen kommen.
Rechtliche Konsequenzen
Wenn Du Dein Fahrzeug mit Pflanzen- oder Heizöl betankst, verlierst Du in der Regel Deine Gewährleistungs- und Garantieansprüche. Da Diesel anders besteuert wird als Pflanzen- und Heizöl, läufst Du außerdem Gefahr, Dich der Steuerhinterziehung strafbar zu machen, wenn Du Dein Auto mit einem dieser Stoffe betankst.
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