Felgen reinigen
So bringst Du Deine Räder wieder zum Glänzen
▶ Ein regelmäßiges Reinigen der Felgen ist notwendig, um ihren Glanz wiederherzustellen und ihre Langlebigkeit zu gewährleisten
▶ Die Reinigung von Stahlfelgen kann zweimal im Jahr erfolgen, während Alufelgen häufiger gereinigt werden sollten
▶ Die Felgenreinigung kann in Waschstraßen, Selbstbedienungs-Waschboxen oder auf dafür vorgesehenen Waschplätzen erfolgen
▶ Ein spezieller Felgenreiniger, der zum Felgentyp passt, ist die beste Wahl für die Reinigung. Handarbeit mit den richtigen Werkzeugen ist schonender und effektiver als Hausmittel
23.08.2023 | Eine Felge, die nicht glänzt, erfüllt ihren technischen Zweck: aber sie sieht nicht gut aus. Besonders ärgerlich ist das bei Alufelgen. Mit welchen Mitteln, in welchen Schritten und wo Du Deine Felgen am besten reinigst, weiß unser Ratgeber.
Felgen reinigen
Regelmäßigkeit ist Trumpf
Die gute Nachricht: Felgen sind keine Zähne, sie müssen nicht drei Mal am Tag gepflegt werden. Das Reinigen des Radkranzes dient vornehmlich dazu, das gute Aussehen wiederherzustellen. Die Funktionsweise der Felgen wird von der Tatsache, ob sie sauber oder verschmutzt sind, nicht beeinflusst – ihre Langlebigkeit indessen sehr wohl.
Einen fixen Zeitplan, der für alle Felgen und alle Fahrgewohnheiten gilt, gibt es allerdings nicht. Grundsätzlich lässt sich aber sagen:
- Stahlfelgen sind pflegeleichter als Alufelgen.
- Wer viel fährt, sollte seine Felgen auch öfter reinigen.
- Wer seine Felgen regelmäßig reinigt, erleichtert sich die Arbeit maßgeblich.
Stahlfelgen reinigen
Bei Stahlfelgen genügt es, zwei Mal im Jahr gründlich Hand anzulegen: praktischerweise beim Wechsel der Winter- und Sommerreifen. Sind die Räder demontiert, erreichst Du einfach die besonders stark verschmutzte Innenseite, insbesondere das Felgenbett und die Rückseite der Speichen. Ein weiterer Vorteil: Die Bremsscheiben und Bremssättel bleiben von Reinigungsmitteln verschont.
Wenn Du die Reinigung das eine oder andere Jahr vergisst, wird es Dir Deine Stahlfelge aber verzeihen.
Alufelgen reinigen
Bei Alufelgen solltest Du öfter zur Felgenbürste greifen. Ihre wichtigste Eigenschaft ist das gute Aussehen - und das will bekanntlich gepflegt werden. Außerdem brennt sich der heiße Bremsstaub bei den Leichtmetallfelgen besonders stark ein; bei unlackierten oder verchromten Modellen ist er auch besonders gut sichtbar. Je länger Du dem Bremsstaub Zeit gibst, sich an der Felgenoberfläche festzusetzen, desto schwerer lässt er sich entfernen. Umgekehrt gilt. Je häufiger Du Deine Alufelgen wäscht, um so schonender kannst Du sie pflegen.
▶ Doch wie häufig sollte man Leichtmetallfelgen reinigen?
Ein guter Kompromiss aus Zweit- und Reinigungsaufwand ist eine viertel- oder halbjährliche Reinigung Der Tausch der Sommer- und Winterreifen ist auch hier die perfekte Gelegenheit, um die edlen Felgen außen und innen gründlich zu reinigen. Wenn Du besonders hochwertige Alufelgen hast oder und besonders viel fährst, lohnt es sich aber durchaus, die Felgen jeden Monat zu waschen.
Wo felgen reinigen?
Waschstraße, SB-Box oder vor der Haustür?
Mittlerweile lässt sich die regelmäßig, oberflächliche Felgenreinigung unkompliziert mit einem Besuch in der Waschstraße verknüpfen: in Form spezieller Waschprogramme, die neben der Karosserie auch die Felgen und Räder reinigen. Diese Programme eignen sich auch hervorragend für die Vorreinigung im Zuge der manuellen Felgenwäsche.
Damit sind wir unversehens bei der Frage angekommen, wo du Deine Felgen reinigen sollst bzw. darfst. Zur Wahl stehen Waschstraßen, Autowachplätze, SB-Boxen, öffentliche Straßen oder gegebenenfalls auch das eigene Grundstück.
Auf öffentlichen Straßen sind das Autowaschen und Felgenreinigen in den meisten Städten und Gemeinden verboten. Gerade beim Waschen der Felgen finden sich im Schmutzwasser, Ölrückstände, Schwermetalle, Teerklumpen, Rußpartikel, Bremsstaub etc., die das Grundwasser verunreinigen. Aus diesem Grund ist auch die Felgenreinigung auf dem Privatgrundstück eine rechtliche Grauzone und nicht zu empfehlen.
Deine Felgen reinigst Du am besten auf ausgewiesenen Waschplätzen, in SB-Waschboxen oder in einer Waschstraße. Bei SB-Boxen darf allerdings meist keine eigene Chemie, mithin kein Felgenreiniger, verwendet werden. Die genauen Regelungen solltest Du vorab mit dem Betreiber abklären.
Felgenreiniger ist das beste Mittel
Die Felgenreinigung in einer Wachsstraße ist eine praktikable Möglichkeit, die Felgen schnell und häufig zu pflegen. Der Goldstandard der Felgenreinigung ist aber nach wie vor die Reinigung von Hand: sie ist schonender, genauer und nachhaltiger - vorausgesetzt man weiß wie.
Im Netz wie im Bekannten- und Verwandtenkreis kursieren zahllose Tipps, Tricks und Hausmittel-Empfehlungen, mit denen das Felgen reinigen zum Kinderspiel werden soll. Das ein oder andere Hausmittel hat auch seine Wirkung. Gerade bei Alufelgen führt am Ende aber kein Weg:
- an einem speziellen Felgenreiniger und
- an sorgfältiger Handarbeit vorbei.
Profis arbeiten ausschließlich mit speziellen Felgenreinigern. Sie sind zwar etwas teurer als viele Hausmittel, aber sie wirken - und das in der Regel schonend. Der Einsatz des Felgenreinigers wird deshalb auch von den Autoclubs und den technischen Prüfstellen empfohlen. Kurzum: Wer beim Reiniger spart, spart an der falschen Stelle – vor allem beim Reinigen von Leichtmetallfelgen, die mehrere hundert bzw. sogar tausend Euro kosten.
Bei der Wahl des Felgenreinigers ist wichtig:
- Er muss auf das Material der Felge abgestimmt sein.
- Stahlfelgen sind weniger empfindlich. Hier können auch leicht alkalische Reiniger mit einem pH-Wert über 7 eingesetzt werden – sie wirken besser gegen den gewöhnlichen Schmutz, jedoch weniger gut gegen Bremsstaub.
- Für die empfindlicheren Alufelgen ist ein pH-neutraler Felgenreiniger das Mittel der Wahl. Sonst besteht die Gefahr, dass die Oberfläche (Verchromung, Lackierung, etc.) angegriffen wird. Außerdem erleichtert ein Spezialreiniger die Arbeit.
- Idealerweise enthält der Felgenreiniger einen Wirkindikator; er zeigt an, wann der Reiniger seine Wirkung voll entfaltet hat.
Schritt für Schritt-Anleitung
So gelingt die Felgenreinigung im Handumdrehen
Damit haben wir alle Werkzeuge am richtigen Ort versammelt – und wir können mit dem Felgen reinigen starten.
Wichtig ist, dass die Felgen kalt sind: damit der Reiniger seine Wirkung voll entfalten kann. Vor dem Start solltest Du Dir auch die Anweisungen auf dem Felgenreiniger kurz durchlesen: das spart später Zeit, Nerven und Muskelkraft.
Fehlt noch die richtige Abfolge, damit Du knapp eine halbe Stunde später nagelneu glänzende Felgen bestaunen kannst. Die dafür nötigen Reinigungsschritte sind:
- die Vorreinigung (optional);
- das Aufbringen, Einwirken und Abwaschen des Felgenreiniger;
- die manuelle Reinigung mit Waschschaum (Spülmittellösung, etc.);
- das Abwaschen, Abtrocknen und Polieren;
- die Versiegelung (nur Alufelgen).
1. Vorreinigung: in der Waschstraße oder manuell am Waschplatz
Bei stark verschmutzten, noch makellosen oder empfindlichen, z.B. lackierten oder verchromten Alufelgen lohnt es sich, die Felgen vorzureinigen. Bei gebrauchen Leichtmetall- und Stahlfelgen ist die Vorreinigung überflüssig; ebenso dann, wenn die Felge zum Reinigen auf dem Auto bleibt.
Wie funktioniert die Vorreinigung? Du trägst eine feine Schicht Felgenreiniger auf, lässt ihn einwirken, wäscht in mit dem Gartenschlauch oder dem Hochdruckreiniger ab – und trocknest die Felgen mit einem Tuch vorsichtig ab. Das Ziel der Vorreinigung ist, die Felgen vom groben Schmutz, etwa von feinem Sand, zu befreien. Er kann bei der Demontage der Reifen die Oberfläche zerkratzen.
2. Felgenreiniger aufbringen, wirken lassen und abwaschen
Die Hauptreinigung startet mit einer kräftigen Dosis Felgenreiniger. Hier gilt: Mehr hilft mehr. Bei montierten Felgen trägt man den Reiniger nur außen auf; bei abmontierten Felgen auch auf der meist besonders stark verschmutzten Innenseite.
Dann ist kurz Geduld gefragte: der Felgenreiniger muss einwirken. Wie lange, ist von Produkt zu Produkt verschieden; in der Regel sind es 1 bis 5 Minuten. Idealerweise hat der Reiniger einen Wirkindikator: denn die optimale Wirkzeit hängt von den Umweltbedingungen ab. Wenn der Reiniger optimal gewirkt hat, verfärbt sich der Indikator, meist rötlich auf violett.
Profis empfehlen, den Felgenreiniger dann erneut mit dem Hochdruckreiniger abzuspülen. Der Grund: So entstehen beim Waschen mit der Bürste oder dem Schwamm keine Kratzer durch zurückgebliebene Feinteile. Bei Stahlfelgen oder abgenutzten Felgen kann dieser Zwischenschritt entfallen – und direkt mit der Handreinigung begonnen werden.
3. Handreinigung mit Felgenbürste, Schwamm und Waschschaum
Jetzt ist die Zeit für die Felgenbürste, den Schwamm und das mit Wasser verdünnte Spülmittel oder den Waschschaum gekommen. Damit werden die Felgen gründlich gereinigt. Versteckte Winkel und Schraubenlöcher erreichst Du am besten mit einem Pinsel oder einer Zahnbürste.
Anschließend wäschst Du den Schaum ab, trocknest die Felgen mit einem Tuch und polierst sie bei Bedarf. Bei Stahlfelgen ist das Polieren hinfällig und die Reinigung mit dem Trocknen abgeschlossen. Für Leichtmetallfelgen empfiehlt sich hingegen noch ein letzter Arbeitsschritt.
4. Versiegelung der Alufelgen
Die ursprüngliche Versiegelung von Alufelgen hält nicht ewig. Sie schützt die Felge aber und sorgt dafür, dass der Bremsstaub schlechter haftet – deshalb sollte sie regelmäßig erneuert werden.
Eh voila! Deine Felgen sind damit wieder sauber und glänzen im Idealfall wie am ersten Tag.
Das taugen Hausmittel wie Natron, Spüli und Co
Die Zahl der Hausmittel, die fürs Felgenreinigen empfohlen werden, ist Legion. Wirklich tauglich sind die wenigsten.
Grundsätzlich ist beim Einsatz von Hausmitteln Vorsicht geboten, vor allem bei Alufelgen. Sind sie säurehaltig, stark alkalisch oder enthalten feine Partikel, scheiden sie als Alternative aus.
Der Einsatz der Hausmittel zielt einerseits auf eine Kostenersparnis und andererseits auf die Schonung der Umwelt ab. Die Umwelt zu achten ist selbstredend wichtig. Der Reiniger ist beim Felgenreinigen aber das geringere Übel. Der Schmutz auf der Felge enthält Schmiermittel, Schwermetalle, Rußpartikel, Bremsstaub, Teerklumpen usw. - das Schmutzwasser ist also in jedem Fall kontaminiert.
Bei den Kosten ist es gut, die Verhältnismäßigkeit im Hinterkopf zu behalten. Alufelgen kosten je nach Ausführung 150 bis 1.500 Euro pro Stück – ein Felgenreiniger, der für mehrere Anwendungen reicht, 10 bis 20 Euro. Manche Hausmittel wie Cola oder Backofenreiniger bringen keine Ersparnis, andere wie Speisenatron einige Euro.
Felgen mit Spüli reinigen: Ist das eine gute Idee?
Das beste Hausmittel ist sicherlich das haushaltsübliche Spülmittel, das Spüli. Es eignet sich besonders gut für leicht verschmutzte Felgen und zur Hauptreinigung mit dem Schwamm oder der Felgenbürste: als Basis einer schonenden Schaumlösung. Das Spülmittel ist jedoch meist kein Ersatz für den Felgenreiniger, der den hartnäckigen Schmutz angeht. Für ihn ist das Spüli zu schwach.
Kannst Du Deine Felgen mit Natron reinigen?
Natron – Natriumhydrogencarbonat oder Backsoda – ergibt mit Wasser verdünnt einen leicht alkalischen Reiniger. Er löst hervorragend Fett, Eiweiß und Ruß. Als Felgenreiniger taugt er aber nicht wirklich, am ehesten noch für Stahlfelge. Für Alufelgen ist er hingegen ungeeignet. Egal ob Natron als zähflüssige Paste oder als dünnflüssiges Lösungsmittel angesetzt wird, es enthält stets feine Partikel. Wer damit Alufelgen einreibt, erzeugt unzählige feine Kratzer
Taugen WD-40 und Backofen-Reiniger als Felgenreiniger?
Backofenreiniger ist ein häufig genannter Geheimtipp für die Felgenreinigung. Solange die Felgen nicht stark mit Bremsstaub belegt sind, lassen sich mit ihm auch gute Ergebnisse erzielen. Allerdings stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit. Ein guter Backofenreiniger kostet so viel wie ein guter Felgenreiniger; zudem muss ersterer besonders kräftig aufgetragen werden. Geld lässt sich mit dem Backofenreiniger also keines sparen – und seine Reinigungswirkung bei Bremsstaub ist deutlich schlechter.
WD-40 ist ein Kriechöl, das für alle möglichen und unmöglichen Anwendungen empfohlen wird. Es löst gut eingerostete Schrauben und Teer-Reste, auf einer Felge hat es aber nichts verloren. Das Kriechöl ist Gift für die Bremsscheiben.
Essig und Cola: gut zum Würzen und Trinken, nicht zum Reinigen von Felgen
Eine mit Wasser verdünnte Essigessenz ist ein weiterer oft genannten Tipp zum Reinigen von Felgen – allerdings kein guter. Zwar ist Essig durchaus ein guter Reiniger, aber einer mit einem sauren pH-Wert. Zum Reinigen von Felgen, insbesondere Alufelge, ist Essig demnach ungeeignet. Das gleiche gilt für Cola mit einem pH-Wert von 2 bis 3.
Können zum Felgenreinigen auch Zahnpasta und Margarine genutzt werden?
Wenn man zum Reinigen einer Felge schon auf eine Zahnbürste zurückgreift, könnte man doch auch gleich Zahnpaste verwenden, oder? Die Idee hat durchaus etwas für sich, ist aber gerade bei Alufelgen mit besonderer Vorsicht zu genießen. Die Gefahrenquelle sind bei der Zahncreme wie schon beim Natron die feinen Partikel, die die Oberfläche zerkratzen. Bei Stahlfelgen ist das weniger problematisch. Wer seine Felgen mit Zahnpasta reinigen will, gibt sie auf ein Tuch, reibt damit die Oberfläche ein und lässt die Creme wirken. Abschließend wird der Auftrag einfach wieder abgespült.
Margarine eignet sich hingegen weniger zum Reinigen als zum Polieren. Wird sie mit einem trockenen Tuch auf die Felge aufgetragen, verleiht sie dieser einen schönen Glanz. Die Wirkung ist allerdings von kurzer Dauer, spätestens nach 2 Wochen heißt es nach schmieren. Mit der Versiegelung verträgt sich die Margarine übrigens recht schlecht.