04.09.2024 | Beim Fahren mit einem Anhänger gibt es zahlreiche Besonderheiten – von der erforderlichen Fahrerlaubnis bis zum Abstellen des Anhängers im öffentlichen Verkehrsraum. MeinAuto.de fasst die wichtigsten Regeln und Tipps für Dich zusammen.
Fahren mit Anhänger
Tipps zum sicheren Beladen und Rangieren
CarCoach-Facts
Das Wichtigste auf einen Blick
▶ Klasse B: Gespann max. 3.500 kg, Anhänger max. 750 kg
▶ Klasse BE: Gespann bis 7.500 kg erlaubt
▶ B96: Erhöht Gesamtmasse auf 4.250 kg
▶ Gebremste Anhänger: tragen mehr Gewicht; über 750 kg Pflicht
▶ Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h, in Ausnahme 100 km/h
▶ Anhänger ohne Fahrzeug: max. 2 Wochen öffentlich parken
CarCoach-Facts
Das Wichtigste auf einen Blick
▶ Klasse B: Gespann max. 3.500 kg, Anhänger max. 750 kg
▶ Klasse BE: Gespann bis 7.500 kg erlaubt
▶ B96: Erhöht Gesamtmasse auf 4.250 kg
▶ Gebremste Anhänger: tragen mehr Gewicht; über 750 kg Pflicht
▶ Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h, in Ausnahme 100 km/h
▶ Anhänger ohne Fahrzeug: max. 2 Wochen öffentlich parken
Zulässiges Gesamtgewicht: Welchen Anhänger darf ich ziehen?
Wenn Du vor 1999 Deinen Führerschein gemacht hast, dann hast Du möglicherweise die alte Führerscheinklasse 3. Mit diesem Führerschein, bei dem es sich um den Vorgänger der Klasse B handelt, darfst Du eine maximale Anhängelast von 7.500 Kilogramm bewegen.
Mit einem Führerschein der Klasse B – ausgestellt ab Januar 1999 – darf Dein Gespann aus Fahrzeug und Anhänger eine zulässige Gesamtmasse von 3.500 Kilogramm nicht überschreiten. Der Anhänger allein darf eine zulässige Gesamtmasse von maximal 750 Kilogramm haben. Wenn Du ein schwereres Gespann bewegen willst, dann hast Du zwei Optionen: Entweder Du absolvierst die Führerscheinklasse BE oder Du holst Dir eine sogenannte "B96-Erweiterung".
Führerschein-Upgrades: BE & B96
Die Führerscheinklasse BE berechtigt Dich zum Führen eines Zugfahrzeugs der Klasse B mit einem Anhänger, der eine Gesamtmasse bis zu 3.500 Kilogramm haben darf. Das zulässige Maximalgewicht des Gespanns aus Zugfahrzeug und Anhänger beträgt dabei ganze 7.500 Kilogramm.
Der B96-Führerschein erweitert das zulässige Gesamtgewicht von 3.500 auf 4.250 Kilogramm. Dafür musst Du lediglich an einem Theoriekurs teilnehmen, der mindestens sieben Stunden in Anspruch nimmt.
Maximale Anhängelast: So schwer darf Dein Anhänger beladen sein
Die maximale Anhängelast beschreibt das höchstmögliche Gewicht, das ein Fahrzeug ziehen darf. Dabei wird zwischen der gebremsten und der ungebremsten Anhängelast unterschieden. Die gebremste Anhängelast bezieht sich auf das maximal zulässige Gewicht eines Anhängers mit eigener Bremse. Die ungebremste Anhängelast meint hingegen das zulässige Höchstgewicht eines Anhängers ohne eigene Bremse.
Weil ein gebremster Anhänger – also ein solcher mit eigener Bremse – das Zugfahrzeug beim Bremsen unterstützen kann, ist die gebremste Anhängelast oftmals höher als die ungebremste Anhängelast. Wenn für Dich ein Anhänger in Betracht kommt, der ein höheres Gesamtgewicht als 750 Kilogramm hat, dann dürfte die Unterscheidung zwischen ungebremster und gebremster Anhängelast für Dich keine Rolle spielen. Denn in Deutschland müssen alle Anhänger, deren zulässiges Gesamtgewicht größer als 750 Kilogramm ist, mit einer Bremse ausgestattet sein.
Besondere Regeln beim Fahren und Parken
Beim Fahren mit Anhänger gelten grundsätzlich alle Straßenverkehrsregeln, die auch ohne Anhänger gelten. Etwas schärfer sind die Regeln bei der außerorts zulässigen Höchstgeschwindigkeit: Statt 100 km/h darfst Du mit einem Zuggespann grundsätzlich 80 km/h schnell fahren. Eine Ausnahme gilt, wenn Dein Anhänger eine Tempo-100-Plakette trägt. Dafür bedarf es einer speziellen Zulassung, die an verschiedene Voraussetzungen geknüpft ist. Unter anderem muss das Zugfahrzeug über ABS verfügen und die Reifen des Anhängers müssen für 120 km/h geeignet sein und den Geschwindigkeitsindex L haben.
Beim Parken gibt es ebenfalls eine kleine Besonderheit: Der Anhänger darf ohne Zugfahrzeug maximal zwei Wochen am Stück im öffentlichen Verkehrsraum abgestellt werden. Wenn sich der Anhänger am Zugfahrzeug befindet, gilt diese Beschränkung nicht.
Anhänger richtig beladen: Darauf solltest Du achten
Das richtige Beladen des Anhängers ist extrem sicherheitsrelevant. Wenn der Anhänger überladen (oder falsch beladen) wurde, dann kann dies selbst bei kleineren Bremsmanövern zu einem gefährlichen Schleudern führen. Daher ist es wichtig, die schwersten Gegenstände möglichst auf der Höhe der Achse zu positionieren, damit eine bestmögliche Straßenlage und Bremswirkung erzielt werden können. Dass Gegenstände im Anhänger nicht verrutschen sollten, dürfte sich dabei von selbst verstehen. Schwere Gegenstände sollten außerdem unter leichteren Gegenständen verladen werden.
Wenn Deine Ladung nach hinten hinausragt, dann muss sie zwar erst ab einem Meter (gemessen ab dem Rückstrahler) gekennzeichnet werden. Im Sicherheitsinteresse solltest Du eine Kennzeichnung jedoch auch dann anbringen, wenn die Ladung weniger als einen Meter über die Rückstrahler hinausragt.
So gelingt das Wenden und Rangieren
Viele Anhängerfahrer haben vor allem Respekt vor dem Rangieren, weil der Anhänger beim Rückwärtsfahren dazu neigt, in die entgegengesetzte Richtung zu steuern. Mit der Benutzung der Spiegel und langsamen sowie vorsichtigen Fahrmanövern (und gegebenenfalls mit einer Person, die Dich einweist) gelingen jedoch auch kniffligere Rangiermanöver. Am wichtigsten ist es, Ruhe zu bewahren und nicht hektisch zu werden. Gegebenenfalls ist es sinnvoll, das Wenden und/oder Rangieren auf einem Verkehrsübungsplatz zu trainieren.
Das Fahren mit einem Anhänger kann eine echte Herausforderung sein – aber keine Sorge, Du bist nicht allein! Mit der richtigen Fahrerlaubnis und einem gut abgestimmten Gesamtgewicht Deines Gespanns bist Du auf der sicheren Seite. Achte besonders darauf, Deinen Anhänger korrekt zu beladen: Platziere schwere Gegenstände möglichst auf Höhe der Achse, um Stabilität und sicheres Fahrverhalten zu gewährleisten. Beim Rangieren heißt es: ruhig bleiben! Mit etwas Übung und Geduld meisterst Du auch die kniffligsten Manöver.
Mein Geheimtipp: Hab immer ein oder zwei robuste Spanngurte im Auto. Auch auf kurzen Strecken können sie verhindern, dass Deine Ladung verrutscht – eine kleine, aber effektive Maßnahme für mehr Sicherheit unterwegs.
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