11.12.2024 | Elektroauto fahren ist alles andere als umständlich. Dennoch gibt es ein paar Unterschiede zu konventionell angetriebenen Fahrzeugen, die man sich vor dem Kauf bewusst machen sollte. MeinAuto.de hat die 10 wichtigsten Fragen und Antworten für Elektro-Einsteiger zusammengefasst.
Tipps für Elektro-Einsteiger
Die 10 wichtigsten Fragen vor dem E-Auto-Kauf
CarCoach Facts
Das Wichtigste in Kürze
▶ Reichweite: Im Winter erhöhter Verbrauch
▶ Laden: Schnellladen (10-20 Min.) vs. Wallbox (mehrere Std.)
▶ Akku: Für Kurzstrecken: 40 kWh, Langstrecken: ab 60 kW
▶ Kosten: E-Autos bis mind. 2030 steuerfrei
▶ Versicherung: "All-Risk"-Versicherung sinnvoll
▶ Wartung: Weniger Reparaturen, höherer Reifenverschleiß
CarCoach Facts
Das Wichtigste in Kürze
▶ Leasing: Nutzung ohne Eigentum, kein Startkapital, flexible Laufzeiten
▶ Vario-Finanzierung: Optionen zum Kauf oder Rückgabe
▶ Gemeinsamkeiten: Flexible Laufzeiten, mögliche Anzahlungen
▶ Planbarkeit: Konstante Kosten durch feste Raten und Laufzeiten
▶ Entscheidung: Abhängig von Bedürfnissen und Lebenssituation
1. Wie weit komme ich mit einem E-Auto?
Wie auch bei Verbrennern liegt der realistische Verbrauch von Stromern oftmals etwas über dem angegebenen Wert. Dadurch sinkt als logischer Folge die nach WLTP bemessene Reichweite. Hinzu kommt, dass ein Akku nur selten von 0 bis 100 Prozent gefahren wird – im Alltag ist ein Fahren zwischen 20 und 80 Prozent die Regel, um die Lebensdauer des Akkus zu erhöhen.
Um auf Nummer sicher zu gehen, solltest Du Dein Fahrprofil kennen. So kannst Du sicherstellen, dass das E-Auto Deinen individuellen Anforderungen gerecht wird. Ein tägliches Pendeln ist (mit entsprechender Ladeinfrastruktur) meistens unproblematisch, während regelmäßige Langstrecken je nach Wegstrecke und Lademöglichkeiten möglicherweise herausfordernd sein können.
Zudem solltest Du wissen, dass der Stromverbrauch in den Wintermonaten höher ist. Durch kalte Temperaturen sinkt die Batterieeffizienz und Komfortverbraucher wie Sitz- und Lenkradheizung steigern den Energieverbrauch.
2. Wo und wie lange lade ich mein Elektroauto?
Neben dem Fahrprofil spielt auch die Ladeinfrastruktur eine zentrale Rolle. Wenn Du Dein Auto zuhause laden kannst, steigst Du jeden Morgen in ein vollgeladenes Auto. Möglicherweise kannst Du Lademöglichkeiten bei Deinem Arbeitgeber in Anspruch nehmen. Als Hauseigentümer gibt es für die Installation einer Wallbox keine bürokratischen Hürden; als Wohnungseigentümer und Mieter hast Du einen Anspruch auf die Installation einer Wallbox (§§ 20 Abs. 2 Nr. 2 WEG, 554 Abs. 1 BGB). Zusätzlich solltest Du Dir einen Überblick über (Schnell-)Lademöglichkeiten in Deiner Umgebung und entlang Deiner typischer (Langstrecken-)Routen verschaffen. In Deutschland ist das Ladenetz inzwischen so gut ausgebaut, dass es kaum noch Probleme gibt.
An Schnellladesäulen mit 150 kW reicht oft ein 10- oder 20-Minuten-Stopp, um 140 bzw. 280 Kilometer Reichweite zu generieren. An einer Wallbox mit typischen 11 kW dauert es hingegen ein paar Stunden, um das Auto wieder auf 80 Prozent zu laden.
Heimische Wallboxen und viele Ladesäulen arbeiten mit dem Typ-2-Stecker, während Schnellladesäulen in der Regel mit einem CCS-Stecker arbeiten. Beide Stecker sind Standardanschlüsse.
3. Welche Akkugröße brauche ich?
Je mehr Kapazität ein Akku hat, desto größer ist die Reichweite. Wenn ein Akku eine Kapazität von 80 kWh hat und Du 20 kWh auf 100 Kilometer verbrauchst, kommst Du mit einer vollständigen Ladung 400 Kilometer weit. Für viele Kurzstrecken (bis 50 Kilometer pro Tag) genügen 40 kWh Akkukapazität, während ein Langstreckenakku (für 200 Kilometer pro Tag und mehr) mindestens 60 oder 70 kWh haben sollte.
Die Lebensdauer der Akkus ist weitaus besser als gemeinhin vermutet. Viele Hersteller geben acht Jahre oder 160.000 km Garantie auf Lebensdauer und Funktionalität. Um den Akku zu schonen, solltest Du seltener Schnellladesäulen verwenden, den Akku im Alltag zwischen 20 und 80 Prozent verwenden und lieber häufig, aber dafür wenige Prozentpunkte nachladen als selten viel Energie nachzuladen.
4. Bietet mir ein E-Auto genug Platz?
Wie bei diesel- und benzinbetriebenen Fahrzeugen kommt es bei der Wahl des richtigen E-Autos auf die Geräumigkeit im Innenraum an. Jedes E-Auto bietet – so wie seine konventionell angetriebenen Verwandten – andere Raumverhältnisse. Viele Elektroautos haben Vorteil, dass sie auch vorne einen Kofferraum ("Frunk") haben, weil der Motor in der Regel auf der Achse sitzt. Zudem kann die Fahrgastzelle größer ausfallen, weil die Motorhaube kürzer gestaltet werden kann.
Um das passende Elektroauto für Dich zu finden, solltest Du herausfinden, welche Anforderungen Du an das Platzangebot für die Insassen und das Gepäck hast.
5. Möchte ich mit einem Elektroauto etwas ziehen?
E-Autos wiegen aufgrund der schwergewichtigen Batterien oft mehr. Eine durchschnittliche Batterie wiegt 500 Kilo, wobei kleine Batterien wie die des VW e-Up rund 250 Kilo wiegen, während der Akku des Mercedes EQS fast 700 Kilo auf die Waage bringt. Dies kann sich beim Fahren bemerkbar machen, wobei die oftmals tief positionierten Batterien dem Fahrzeug einen niedrigen Schwerpunkt verleihen.
Wenn Du mit Deinem Stromer einen Anhänger ziehen willst, musst Du auf die Anhängelast achten. Es gibt inzwischen viele etablierte E-Autos, die 1.500 Kilogramm und mehr ziehen können – etwa das Tesla Model Y, der Hyundai Ioniq 5 oder der BMW iX, der sogar eine Anhängelast von 2.500 Kilogramm hat.
6. Was kostet ein Elektroauto - und welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es?
Sowohl bei E-Autos als auch bei Verbrennern kann man die Kosten im Vorfeld recht präzise kalkulieren. Dies gilt gleichermaßen für die Anschaffungskosten und die laufenden Kosten. Du solltest zunächst die Frage klären, ob Du Dein Auto bar kaufen, finanzieren oder leasen willst. Derzeit gibt es keine Kaufprämie für E-Autos; eine mögliche Förderung in der Zukunft wird aber wieder diskutiert. Bis mindestens Ende 2030 sind Elektroautos von der Kfz-Steuer befreit.
An die Stelle von Benzinpreisen rücken Strompreise: Wenn Du zuhause eine Photovoltaikanlage hast, lädst Du Dein Auto kostenlos. Ansonsten bieten einige Stromanbieter günstige Autostrom-Tarife. Zudem können die Stromkosten auch von der Steuer abgesetzt werden.
7. Was muss ich bei der Versicherung beachten?
Die Kfz-Versicherung für E-Autos fällt per se nicht teurer aus. Es gibt jedoch einige kleine Besonderheiten, die Du kennen solltest, wenn Du ein Elektrofahrzeug versichern willst. Zentral ist die Frage der Batterie-Versicherung: Da es sich bei der Batterie um das teuerste Bauteil des E-Autos handelt, solltest Du über eine "All-Risk"-Versicherung für Deine Batterie nachzudenken. Dieser Versicherungsbaustein sichert Deine Batterie gegen sämtliche Gefahren ab.
Daneben beziehen viele Versicherungen gleichermaßen das Zubehör – also die Wallbox und Ladekabel – in ihren Versicherungsschutz ein. Dies kann vor allem dann sinnvoll sein, wenn Du eine hochwertige, teure Wallbox hast, deren Versicherung sich lohnt.
8. Wie intensiv sind Wartung und Pflege eines Elektroautos?
Die Wartung und Pflege eines Elektroautos gestaltet sich im Vergleich zu konventionell angetriebenen Fahrzeugen etwas leichter. Weil ein E-Auto-Motor mit 20 bis 30 Bauteilen auskommt (zum Vergleich: ein Verbrennungsmotor bringt es leicht auf 1.200 Einzelteile), sind Elektroautos weniger reparaturanfällig. Zudem benötigen E-Autos weder einen Ölwechsel noch neue Zündkerzen; einige Automarken sehen daher nicht einmal allgemeine Wartungsintervalle vor.
Allerdings ist der Reifenverschleiß von Elektroautos aufgrund des höheren Gewichts und des tendenziell höheren Drehmoments größer. Das Abschleppen eines Elektroautos sollte nur von einem Fachmann durchgeführt werden, denn ein E-Auto erzeugt auch im ausgeschalteten Zustand erzeugt, wenn sich die Räder drehen. Dadurch kann es ohne das nötige Know-how zu Überspannungen und Elektronikschäden kommen.
9. Mit welchen Lieferzeiten muss ich rechnen?
Die Lieferzeiten für Elektroautos variieren je nach Hersteller, Modell und Marktsituation. Während man in den Corona-Pandemie-Jahren teilweise mehrere Monate auf sein neues E-Auto warten musste, hat sich die Liefersituation inzwischen weitestgehend entspannt. Der Großteil der Fahrzeuge ist zwischen vier Wochen und sechs Monaten lieferbar. Dabei handelt es sich stets um Prognosen, weil Engpässe in der Fertigung oder Lieferkettenprobleme gemeinhin spontan auftreten. Daher macht es Sinn, mögliche Wartezeiten einzukalkulieren und lieber etwas großzügiger zu planen, bevor Du für zwei oder drei Monate eingeschränkt mobil bist, weil Du Dein altes Auto bereits verkauft hast.
10. Wie hoch ist der Wiederverkaufswert?
Vor jeder wirtschaftlich bedeutenden Entscheidung sollte der mögliche Wiederverkaufswert zumindest einigermaßen berücksichtigt werden. Erfahrungsgemäß spielt der Wiederverkaufswert besonders bei kürzeren Nutzungszeiten eine erhebliche Rolle. Bei diesem Thema greift die alte Regel des Marktgleichgewichts: Je mehr die Nachfrage das Angebot überwiegt, desto höher ist der Wiederverkaufswert. Die üblichen Verkaufsportale können Dir für die Einschätzung einen Anhaltspunkt für den Wiederverkaufswert geben.
Wenn Du Dich für ein Leasing entscheidest, entfällt dieses Problem: Bei dem heute üblichen Kilometerleasing spielt der Restwert des von Dir geleasten Stromers keine Rolle. Du vereinbarst eine gewisse Kilometerleistung für einen bestimmten Zeitraum und gibst das Auto am Ende der Laufzeit einfach wieder zurück. Das sogenannte Restwertrisiko trägt der Leasinggeber, von dem Du das Auto geleast hast.
Ein E-Auto kann Dir viel Freude bereiten – aber nur, wenn es wirklich zu Deinem Alltag passt. Überlege Dir gut, wie weit Du täglich fährst, wo Du laden kannst und welche Features für Dich wichtig sind. Ein großer Akku klingt verlockend, doch für viele reicht ein kleiner, leichter Akku aus, der auch günstiger in der Anschaffung ist. Ladeinfrastruktur, Versicherung und laufende Kosten sind inzwischen gut überschaubar – und das Beste: Die Wartung ist deutlich einfacher als bei einem Verbrenner.
Noch ein guter Tipp für E-Auto-Anfänger: Teste vor dem Kauf die Ladeinfrastruktur in Deiner Umgebung. Besuche eine öffentliche Ladestation und probiere, wie einfach es ist, Dein Auto zu laden – selbst wenn Du es noch nicht besitzt. Apps helfen Dir dabei, Ladepunkte zu finden und Ladezeiten zu kalkulieren. So kannst Du ohne Stress herausfinden, ob ein E-Auto in Deinen Alltag passt, und Du startest bestens vorbereitet in Deine neue elektrische Zukunft!
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