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GPS-Ortung

Diebstahlschutz

GPS-Ortung für Privat- und Geschäftskunden

CarCoach-Facts: Johannes Nummernschild

▶ In Deutschland sind Autodiebstähle rückläufig, besonders hochwertige SUVs sind jedoch begehrte Ziele

▶ GPS-Ortungssysteme bieten effektiven Diebstahlschutz und können vielfältige Funktionen wie Alarme, Wegfahrsperren und Diebstahlschutz bieten

▶ GPS-Ortungssysteme sind nicht nur für Privatpersonen, sondern auch für Unternehmen geeignet

▶ Zusätzlich zu technischen Sicherheitsmaßnahmen ist es wichtig, das richtige Verhalten an den Tag zu legen, wie das Entfernen von Wertgegenständen aus dem Auto

22.08.2023 | Der Schaden im Falle eines Autodiebstahls ist immens, ideell wie real. Für viele ist der Wert des Autos höher als sein Preis. Allein der finanzielle Schaden aber wiegt bereits schwer: 2021 betrug er im Schnitt knapp 20.000 Euro. Die guten Nachrichten. Die Diebstähle werden weniger und man kann sich gegen sie schützen. Einige technische Hilfsmittel erschweren den Dieben die Arbeit besonders.

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© Unsplash

Die Auto-Diebstahl-Entwicklung in Deutschland

2021 wurden in Deutschland erstmals weniger als 10.000 Autos gestohlen - vor einem Vierteljahrhundert waren es noch zehnmal mehr. Das zeigt: die Maßnahmen zum Diebstahlschutz greifen. Das richtige Verhalten wirkt - und die in den letzten Jahrzehnten eingeführten Technologien zur Diebstahlprävention helfen.

Die Diebe verschieben ihren Fokus von der Masse deshalb hin zur Güte. Sie sind spezialisiert, besser organisiert und spähen ihr Diebesgut gezielt aus. Besonders begehrt sind hochpreisige SUVs.

  • Von den zehn am häufigsten gestohlenen Pkws in Deutschland kamen 2021 neun aus der Klasse der SUVs.
  • Am beliebtesten waren bei Autodieben 2021 - der Kia Stinger, der Toyota Land Cruiser, der Range Rover, der Jeep Grand Cherokee, der Hyundai Santa Fe, und der BMW X6.
  • Der Schadensaufwand lag zwischen knapp 27.000 und über 75.000 Euro.

Anders gesagt. Wenn heute ein Auto gestohlen wird, geht es ins Geld - egal ob im privaten oder im geschäftlichen Bereich.

Im Gegenzug bedeutet das aber: Es lohnt sich, in einen effektiven technischen Diebstahlschutz zu investieren.

Die GPS-Ortung: weit mehr als bloß eine Standortbestimmung

Den einen, hocheffektiven Schutzwall gegen Autodiebstahl bilden technische Lösungen.

Auf der einen Seite sind da die mechanischen Sicherungen wie Felgenschlösser oder Lenkradsperren; auf der anderen gibt es die immer mächtigere elektronische Sicherungen wie Wegfahrsperren und Diebstahlwarnanlagen.

Zu den elektronischen Sicherungen gegen den Diebstahl von Pkws und Nutzfahrzeugen zählen auch die Kfz-Ortungssysteme. Die GPS-Tracker vermögen aber längst mehr als nur den Standort eines Fahrzeugs zu bestimmen; sprich dabei zu helfen, ein gestohlenes Fahrzeug wiederzufinden. Sie können je nach Bedarf mit nahezu beliebigen Zusatzfunktionen versehen werden und so Diebstähle aktiv verhindern: etwa mit einer Zündungsunterbrechung per SMS oder dem so genannten "GeoFencing". Außerdem können sie laufend zur Fahrzeuganalyse eingesetzt werden.

Moderne GPS-Tracker: ihr Aufbau

So vielfältig wie die Einsatzmöglichkeiten sind die modernen GPS-Ortungssysteme selbst.

  • Zentrale Grundbestandteile sind die Sensoren, die Energieversorgung und die schützende Ummantelung.
  • Die Integration ins Fahrzeugsystem erfolgt entweder per Kabel oder über Funkprotokolle.
  • Eingebaut werden die Systeme offen oder - deutlich sicherer - versteckt; fix mit oder ohne Kabelanschluss sowie mobil und kabellos im Chip-Format.
  • Vielfach sind die Systeme autark ausgeführt - eine Batterie oder ein kleiner Akku versorgen den Tracker jahrelang mit Energie, etwa im Fall einer abgeklemmten Autobatterie.

Ausgelegt sind moderne GPS-Tracker üblicherweise so, dass sie nur sporadisch, etwa ein Mal pro Tag senden. Diebe können das Funksignal so nur äußerst sehr schwer auffangen und den GPS-Tracker kaum aufspüren.

Einbau eines GPS-Trackers

Was ist zu beachten?

Beim Einbau eines GPS-Trackers kommt dem konkreten Einsatzort eine maßgebliche Bedeutung zu. Nicht selten suchen professionelle Diebe vor dem Losfahren den Innenraum nach Ortungsgeräten ab. Als sichere Verstecke gelten die Kopfstützen oder die Unterseite der Hutablage, aber auch der Motorraum und der Fahrzeug-Unterboden. Wenn Du Dich für den Unterboden entscheidest, sollte Dein GPS-Tracker wasserdicht sein.

Um auf Nummer Sicher zu gehen, könntest Du außerdem einen leicht aufzuspürenden GPS-Tracker-Dummy im Auto deponieren, um den Dieb auf eine falsche Fährte zu führen und die Anwesenheit des echten Trackers zu kaschieren.

Funktionsumfang der GPS-Ortungssysteme

Die zentrale Funktion der GPS-Ortung ist und bleibt die Standortbestimmung. Das ist jedoch nur die Basis. Zusätzliche Sensoren wie Bewegungs- oder Rüttelsensoren können geringste Bewegungen erfassen, seien sie aktiv oder passiv. Daraus und mit Hilfe zusätzlicher Komponenten ergeben sich weitere Einsatz- und Funktionsmöglichkeiten.

GPS-Ortungssystem sind vielfach erweiterte Diebstahlwarnanlagen.

  • Sie senden einen stillen Alarm per SMS, Anruf oder E-Mail, der den Tätern verborgen bleibt. Sie produzieren einen akustischen Alarm im Fahrzeug.
  • Sie aktivieren eine elektronischen Wegfahrsperre, bspw. über einen Bluetooth-Chip, der die Sperre aktiviert, wenn sich der Schlüssel eine bestimmte Distanz vom Wagen entfernt.
  • Sie unterbrechen die Zündung, z.B. per SMS.

Eng verwandt mit dieser Funktion ist der Diebstahlschutz via "GeoFencing". Dabei wird rund um das Fahrzeug ein "virtueller Zaun" errichtet. Wird der Zaun unversehens durchbrochen, löst das System einen Alarm aus. Einige GPS-Tracker alarmieren den Besitzer auch, wenn ein Jammer - ein Störsender - eingesetzt oder die Stromversorgung des Fahrzeugs unterbrochen wird.

Eine ähnliche Aufgabe übernimmt das so genannten OBD-Schloss. OBD steht hier für Onboard-Diagnose-Buchse. Das OBD-Schloss verhindert, dass die Wegfahrsperre von den Dieben elektronisch ausgehebelt werden kann.

Neben dem Diebstahlschutz können GPS-Ortungssysteme aber auch Daten aus dem Fahrzeug-Bus-System auslesen. Damit hat man als privater oder gewerblicher Nutzer Zugriff auf alle möglichen Fahrzeug-Parameter: vom Spritverbrauch über die gefahrenen Routen bis hin zu einzelnen Fahrprofilen.

Mann bricht in ein Auto ein
© Pixabay

GPS-Ortung: Wer sie wo wie nutzen kann

GPS-Ortungssysteme gibt es in vielerlei Gestalt und mit verschiedensten Funktionen. Damit sind sie für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke geeignet.

Sie lassen sich zum Diebstahlschutz riesiger Bau- oder Landmaschinen ebenso einsetzen wie für den Schutz von Bikes, Quads oder Mopeds, Pkws wie Trailer, Multivans und Lkws. Zu schätzen wissen ihre Qualitäten Autohäuser, um ihre Autos bei Probefahrten zu schützen; Trailer-Vermieter, Flottendienstleister, Busunternehmer, usw. Auch für Privatpersonen, die hochwertige Fahrzeuge und Oldtimern besitzen, sind die GPS-Tracker interessant.

Die Preise beginnen bei rund 20 bis 30 Euro; professionelle Geräte mit großem Funktionsumfang kosten 200 Euro und mehr.

Gut zu wissen - CarCoach-Tipp Marco

Darauf solltest Du beim Kauf eines GPS-Trackers achten

Wenn Du Dich für die Anschaffung eines GPS-Trackers entscheidest, solltest Du Dir Gedanken über die Rahmenbedingungen machen: Wenn Du Dein Auto zum Beispiel häufiger in Parkhäusern abstellst, dann sollte Dein GPS-Tracker auf eine GSM-Ortung zurückgreifen können, falls er kein GPS-Signal empfängt. Wenn Du in einem Grenzgebiet wohnst und einen GPS-Tracker mit einer SIM-Karte betreiben willst, sollte die SIM-Karte im Ausland funktionieren.

Wenn Du Wert auf einen bestmöglichen Diebstahlschutz legst, empfiehlt es sich, auf Zusatzfunktionen zu achten: Einige GPS-Tracker können Dich bei Geräuschen oder Bewegung im Inneren Deines Autos benachrichtigen, Dir mit einer Babyfon-Funktion Töne aus dem Innenraum übermitteln oder einen Alarm absetzen, falls Diebe einen Störsender aktivieren.

Eine lange Akkulaufzeit sollte ein essenzielles Kaufkriterium sein: Einige Billiggeräte müssen alle paar Tage geladen werden. Hochwertige GPS-Tracker mit Langzeitbatterien halten monate- oder jahrelang und bieten einen kontinuierlichen Schutz, ohne dass Du andauernd auf den Batteriestand Acht geben musst.

Richtiges Verhalten ist ein ebenso effektiver Diebstahlschutz

Genutzt werden können GPS-Tracker aber auch zur Ladungssicherung zur Diebstahlsicherung von Wechselbrücken, Anhängern und Wohnmobilen. Ebenso effektiv sind sie bei der Innenraumüberwachung: Wird der Fahrgast- oder Laderaum geöffnet, schlägt das System - laut oder leise - Alarm.

Was für den Diebstahlschutz von Innenräumen im Besonderen gilt, gilt auch im Allgemeinen: Die passenden Vorsichtsmaßnahmen sind ein ebenso zuverlässiger Schutz.

Wie der Volksmund weißt: Gelegenheit macht Diebe. Liegt die Handtasche auf dem Beifahrersitz offen, ist das für so manchen Dieb eine Einladung; liegt das Portemonnaie oder Handy offen herum, erst recht. Die Polizei rät dazu, möglichst keine Wertsachen im Auto zu lassen und – wenn doch – sowohl die Geräte zu kennzeichnen als auch zu dokumentieren. Nur wer im Falle eines Diebstahls genau aufzeigen kann, was den Dieben zum Opfer gefallen ist, hat eine kleine Chance, sein Hab und Gut zurückzubekommen.

Welche Verhaltensregeln und Ausstattungs-Features einen Diebstahl zuverlässig verhindern, erfährst Du hier.

Firmenfuhrpark überwachen – ist das erlaubt?

Die Frage, ob Firmenwagen mit GPS-Trackern überwacht werden dürfen, ist mit der klassischen Juristen-Antwort zu beantworten: Es kommt darauf an. Wenn ein Firmenwagen auch privat genutzt wird, dann ist jedenfalls die GPS-Datenerhebung außerhalb der Arbeitszeiten unzulässig. Während der Arbeitszeit muss der Arbeitnehmer seine freiwillige Einwilligung in die Datenverarbeitung erteilen und zugleich über das diesbezüglich bestehende Widerrufsrecht informiert werden. Für die Freiwilligkeit kommt es wiederum maßgeblich auf die jeweiligen Besonderheiten des Arbeitsverhältnisses an; eine pauschale Aussage lässt sich nicht treffen.

CarCoach-Fazit - Auf den Punkt gebracht - White Text - Julian
Obwohl die Autodiebstähle in Deutschland insgesamt abnehmen, sind hochwertige SUVs nach wie vor begehrte Beute. Der finanzielle Schaden bei einem Autodiebstahl beläuft sich im Schnitt auf fast 20.000 Euro. GPS-Ortungssysteme bieten einen effektiven Schutz, indem sie Alarme auslösen, Wegfahrsperren aktivieren und Diebstahlschutz per SMS bieten. Dennoch ist es wichtig, zusätzlich auch diebstahl-bewusstes Verhalten an den Tag zu legen.

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