Autodiebstahl
So schützt Du Dich gegen Autodiebe
▶ Diebstahl konzentriert sich auf teure Autos
▶ Autos werden hauptsächlich in Ballungszentren gestohlen
▶ Du kannst Dich vor einem Autodiebstahl schützen, indem Du auf sicheren Parkplätzen parkst, alle Türen und Fenster schließt und auch keinen (Ersatz-)Schlüssel im Auto lässt
▶ Mechanische Vorrichtungen wie Lenkradsperre, elektronische Alarmanlagen, GPS-Ortungssysteme können einen Diebstahl verhindern
17.08.2023 | Die Zahl der gestohlenen Autos ist rückläufig - aber der Wert der gestohlenen Autos steigt. Die Diebe sind immer besser organisiert. Wie Du Dein Auto zuverlässig vor Diebstahl schützt, erfährst Du in unserem Ratgeber.
Welche Marken werden am häufigsten gestohlen?
In Deutschland werden in den letzten Jahren immer weniger Kfz’s und Pkws gestohlen - das geht u.a. aus den Statistiken des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. Wurden in den 1990ern teilweise mehr als 100.000 Autos entwendet, waren es 2021 knapp weniger als 10.000. Die Zahl der gestohlenen Kraftfahrzeuge sinkt ebenfalls markant: allein in den letzten drei Jahren von rund 28.000 auf ca. 21.500
Das ist die gute Nachricht. Die schlechte: Der laufend verbesserte technische Diebstahlschutz moderner Autos führt zu einer Gegenreaktion. Die Autodiebe organisieren und spezialisieren sich versträkt. Gestohlen werden vorrangig teure und hochwertige Pkws, vornehmlich SUVs wie:
- der Land Rover Range Rover und der Range Rover Velar,
- der BMW X6,
- der Toyota Land Cruiser und Lexus NX,
- der Jeep Grand Cherokee und der Hyundai Santa Fe.
Wo werden die meisten Autos gestohlen?
Ähnlich ungleich sind die Diebstahlorte verteilt. Gestohlen werden Pkw vorrangig in Ballungszentren.
- Mit Abstand am häufigsten schlagen Autodiebe in der Bundeshauptstadt zu - über 2.200 der vom GDV registrierten Fälle kommen aus Berlin; betroffen sind gut 2 von 1.000 Pkws.
- Hoch war die Zahl der Autodiebstähle 2021 auch in Hamburg: mit rund einem Fall pro 1.000 versicherter Pkws.
- Ausgesprochen selten werden Autos hingegen im Süden Deutschland gestohlen, etwa in Bayern oder Baden-Württemberg.
Der beste Autodiebstahl-Schutz
Das richtige Verhalten und die richtige Technik
Der starke Rückgang der Autodiebstähle belegt, dass die in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten ergriffenen Maßnahmen wirken. In erster Linie sind das die technischen Diebstahlschutz-Einrichtungen - das richtige Verhalten aber ist ebenso entscheidend.
Die Polizeibehörden werden nicht müde, zu betonen: Autodiebstahl ist kein Schicksal, dem man machtlos ausgeliefert ist – auch ohne teuren Aufwand lässt sich ein effektiver Schutz erzielen:
- Das Fahrzeug sollte an einem möglichst sicheren Ort abgestellt werden - idealerweise in einer Garage; falls das nicht möglich ist, sind belebte und gut beleuchtete Orte oder gesicherte Carports zu bevorzugen.
- Der Schlüssel sollte immer abgezogen bzw. der Keyless-Komfortschlüssel wie Kessy immer mitgenommen werden - selbst bei Kurzaufenthalten wie beim Tanken.
- Außerdem darf der Ersatzschlüssel nie im Fahrzeug aufbewahrt werden - das gilt als "grobe Fahrlässigkeit" und entbindet die Versicherung von ihren Pflichten.
- Auch das Schließen von Türen, Fenstern, Kofferräumen sowie Panorama- und Schiebedächern ist obligatorisch.
- Das Lenkradschloss sollte immer einrasten und die Diebstahlwarnanlage aktiviert werden.
Vorsicht ist aber selbst dann geboten, wenn man sich im Auto befindet. Selbst das schreckt nicht jeden Dieb ab.
Welche individuellen Schutzvorrichtungen und Maßnahmen erhöhen den Diebstahlschutz?
Seit 1998 sind Automobilhersteller dazu verpflichtet, in Neuwagen serienmäßig eine elektronische Wegfahrsperre zum Schutz gegen Autodiebstahl einzubauen. Sie verhindert, dass sich ein Auto ohne Schlüssel starten lässt.
Die Sperre hat sich über die Jahre sicherheitstechnisch weiterentwickelt. Die ersten Wegfahrsperren haben die Verbindung zwischen Zündung und Anlasser gekappt. Die Sperre wurde automatisch aktiviert, wenn der Fahrer den Autoschlüssel aus dem Zündschloss entfernt hat; das konnte mit einem Schalter aber leicht überbrückt werden.
Die zweite Generation griff tiefer ins System ein und blockiert das Steuerungssystem des Motors - über einen vom Autoschlüssel gesendeten elektromagnetischen Impuls. Als Sicherheit wird bei der Übertragung die Seriennummer des Schlüssels abgeglichen. Die Funk-Übertragung der Daten ist allerdings nicht verschlüsselt - und kann von geschickten Autodieben leicht manipuliert werden. Die dritte Generation der elektronischen Wegfahrsperre verschlüsseln das digitale Signal.
Die elektronische Wegfahrsperre & "Keyless"-Systeme
Bei modernen Komfort-Schlüsselsystemen verzichten viele Hersteller bei den meisten Modellen leider bis heute auf die Verschlüsselung des digitalen Funksignals - entsprechend einfach ist es gehackt und das Auto geknackt. Ein einfacher Funksignal-Verlängerer genügt.
Einige Hersteller haben mittlerweile aber damit begonnen, das digitale Signal mittels UWB-Technologie abzusichern (Ultra-Wide-Band). Sie unterbindet das Verlängern des Signals. Verbaut wird dieser Schutz z.B. von Land Rover und Jaguar (Range Rover, i-Pace, usw.), Audi, Seat, Skoda und VW. Auch BMW und Mercedes statten jetzt die "Keyless"-Systeme einiger Modelle mit dieser Technik aus.
Individuelle mechanische Schutzvorrichtungen
Um den Dieben die Arbeit zu schweren und den Pkw besser zu sichern, kann der gesetzlich vorgeschriebene Diebstahlschutz durch verschiedene mechanische und elektrische Ausstattungsfeatures verbessert werden. Je teurer das Auto, umso eher lohnen sich diese Extras:
- die Parkkralle,
- die Lenkradsperre,
- die Lenksäulensperre,
- die Schalthebelsperre,
- das Felgenschloss
- und der Ventilwächter.
Die Mehrzahl der mechanischen Lösungen eignet sich besonders für Langzeitparker, z.B. beim Park & Ride für Reisen. Die Schutzfeatures sind deutlich sichtbar und können eine abschreckende Wirkung auf Diebe haben. Eine Gangschaltungssperre lässt sich gut täglich einsetzen. Die Lenkradsperre ist hingegen umständlich in der Handhabung; die Lenksäulensperre muss von einem Fachbetrieb installiert werden.
Bei allen mechanischen Diebstahlschutz-Einrichtungen ist darauf zu achten, dass sie zum jeweiligen Fahrzeug und zum eigenen Nutzungsverhalten passen. Ebenso sind unbedingt die Sicherheitshinweise für die Anwendung der Schutzvorrichtungen zu befolgen; insbesondere bei einem angelegten Ventilwächter Unfallgefahr, da dieser die Luft aus den Pneus lässt.
Elektronische Schutzvorrichtungen gegen Autodiebstahl
Bei den elektronischen Schutzvorrichtungen ist die Auswahl mindestens ebenso groß und vielfältig wie bei den mechanischen. Die einfachste Form sind elektronische Codes für Autoradios und Navigationssysteme.
Eine Kombination aus mechanischem und elektronischem Schutz sind Strahlenschutz-Etuis. Sie sollen "Keyless"-Schlüssel abschirmen und die Funkverlängerung unterbinden; das gelingt ihnen aber nur teilweise zuverlässig. Außerdem verliert das schlüssellose Schließsystem damit seinen Sinn. Hilfreich können diese Etuis bei der Aufbewahrung des Keyless-Schlüssels im Haus sein.
Noch effektiver sind jedoch einfache Verhaltensregeln wie den Schlüssel nie in der Nähe der Wohnungs- oder Haustür aufzubewahren.
Alarmanlagen und GPS-Ortung
Die wichtigsten elektronischen Schutzeinrichtungen sind sicherlich die elektronischen Diebstahlwarnanlagen. Bei Neuwagen sind diese Systeme heute meist Serie; bei Gebrauchtwagen lassen sich Alarmanlage nachrüsten. Die elektronischen Sicherungen gibt es mit optischem und/oder akustischem Alarm in verschiedenen Ausführungen – z. B. mit Sensoren, die bei Aufbruch der Schlösser oder auf Erschütterungen des Wagens reagieren. Besonders empfehlenswert sind "CAN-Bus"-Nachrüst-Alarmanlagen: weil sie mit dem Hersteller-Schlüssel funktionieren und der Aufwand für die Verdrahtung gering ist; leider sind diese Systeme oft sehr sensibel. Auch Innenraumüberwachungen sind dank moderner Ultraschalltechnik kein Problem. Darüber hinaus lassen sich einige Sicherheitseinrichtungen mit einer Überwachungsfirma verbinden, so dass der Fahrer bei einem Diebstahlversuch informiert wird.
Eine weitere Option sind GPS-Ortungssysteme. Mit ihnen kann das Auto im Falle eines Diebstahls überall geortet werden. Moderne Systeme bieten zahlreiche Zusatz-Features, die den Diebstahl auch aktiv verhindern: von der Zündungsunterbrechung über das "GeoFencing" bis hin zu den OBD-Schlössern (Verhindern das Ausschalten der Wegfahrsperre).
Wie die Sicherheits- und Assistenzsysteme unterliegen die technischen Ausstattungsfeatures zum Diebstahlschutz freilich auch laufenden Neuerungen.
Die Autodiebstahlrate in Deutschland ist rückläufig, dennoch werden vor allem sehr hochwertige Autos von organisierten Dieben gestohlen. Beliebte Ziele sind teure SUVs wie der Range Rover, BMW X6 und Toyota Land Cruiser. Besonders hoch sind die Diebstahlraten in Ballungszentren wie Berlin. Effektiver Diebstahlschutz setzt sowohl technische Sicherheitsmaßnahmen als auch kluges Verhalten voraus. Dazu gehört das Abstellen des Fahrzeugs an sichere Orte und das Entfernen des Schlüssels.
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