Tempo 30

27.01.2025 | Die Gewerkschaft der Polizei spricht sich für ein generelles Tempolimit von 30 km/h in Ortschaften aus. Ziel sei es, die hohe Zahl von Unfällen mit Fußgängern zu reduzieren und die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen.

Unfallzahlen auf hohem Niveau

Laut dem Statistischen Bundesamt waren Fußgänger im Jahr 2023 mit 33.504 verunglückten Personen erneut stark betroffen, die Zahl der tödlich Verunglückten stieg auf 449. Damit liegt die Unfallrate fast wieder auf dem Vor-Corona-Niveau von 2019. In 77 Prozent der Fälle wurden die Unfälle durch Autofahrer verursacht, vor allem beim Überqueren der Straße.

Die Polizeigewerkschaft fordert daher nicht nur ein innerörtliches Tempolimit, sondern auch strengere Bußgelder. Deutschland sei im Vergleich zu anderen europäischen Ländern ein "Bußgeld-Discounter", kritisiert Michael Mertens, stellvertretender Bundesvorsitzender der Gewerkschaft.

Verkehrsgestaltung als Lösungsansatz

Neben Tempolimits mahnen Experten auch strukturelle Verbesserungen an. Laut Verkehrsplanerin Katalin Saary erhöht falsch parkender Verkehr das Risiko, da er Sichtachsen versperrt und Fußgänger auf die Straße drängt. Sie fordert strengere Kontrollen sowie eine an Fußgängern orientierte Verkehrsplanung, die Grünflächen und Sitzgelegenheiten einbezieht.

Unfallforscher schlagen zusätzlich vor, Zebrastreifen, Ampeln und Verkehrsinseln auszubauen und digitale Technologien wie Scan-Fahrzeuge zur Überwachung von Falschparkern einzusetzen. Solche Maßnahmen könnten die Sicherheit für Fußgänger nachhaltig verbessern.