FIN

Die Fahrzeug-Identifizierungsnummer, kurz FIN oder auch VIN (englisch: Vehicle Identification Number) genannt, ist eine einzigartige Seriennummer, die jedes Kraftfahrzeug zur Identifizierung besitzt. Sie besteht aus einer Kombination von 17 Zeichen – Ziffern und Buchstaben – und enthält verschlüsselte Informationen über Hersteller, Fahrzeugtyp, Produktionsjahr und Werk. Die FIN wird vom Hersteller festgelegt und ist in der Regel im Fahrzeugschein, auf dem Typenschild sowie an verschiedenen Stellen des Fahrzeugs eingraviert oder eingeschlagen. Sie dient unter anderem der Zulassung, Überprüfung der Echtheit und der Nachverfolgung in der Produktionskette. Bei der FIN gibt es keine Buchstaben I, O und Q, um Verwechslungen mit den Ziffern 1 und 0 zu vermeiden.

2. VDS (Vehicle Descriptor Section): Angaben zum Modell

Die folgenden sechs Zeichen geben Auskunft über Fahrzeugtyp, Modell und die technische Ausstattung. Es kann vorkommen, dass Hersteller nicht alle 6 Zeichen nutzen. Dann wird mit Füllzeichen gearbeitet (000 oder ZZZ).

Es ist wichtig zu beachten, dass die genaue Bedeutung dieser Zeichen für jeden Fahrzeughersteller unterschiedlich sein kann, da es keinen universellen Standard für die Kodierung dieser Details gibt. Fahrzeughersteller haben eigene interne Codes für verschiedene Optionen und Ausstattungen.

Um Informationen aus dem VDS zu extrahieren, kann man in der Regel auf Online-Datenbanken, VIN-Decoder oder direkt beim Hersteller zurückgreifen, die diese Informationen anhand der VIN interpretieren können.

3. Modelljahr

Das 10. Zeichen gibt das Modelljahr an - dabei handelt es sich um das Produktionsjahr des Modells aus einer fortlaufenden Serie.

4. Herstellungsort

Das elfte Zeichen beschreibt den Herstellungsort.

5. Fortlaufende Fahrzeugnummerierung

Die letzten Ziffern sind für jedes Fahrzeug anders, da es sich dabei um die individuelle Produktionsnummer handelt. Sie wird fortlaufend weitergeführt.

Unterschiede: FIN vs. Fahrgestellnummer

Die Fahrgestellnummer war der Vorgänger der modernen FIN und wurde vor deren Standardisierung verwendet. Während die Fahrgestellnummer ebenfalls zur Identifikation eines Fahrzeugs diente, war sie nicht international genormt und konnte variierende Formate haben.

Die FIN hingegen folgt einem standardisierten Aufbau, der durch die ISO-Norm 3779 festgelegt ist und die einheitliche und weltweite Identifikation von Fahrzeugen ermöglicht. Die Umstellung auf die FIN sorgte für Klarheit und reduzierte das Risiko von Fälschungen und Missverständnissen.

Wo findet man die FIN am Fahrzeug?

Die Fahrzeug-Identifizierungsnummer (FIN) findet man üblicherweise an mehreren Stellen im Fahrzeug. Häufig ist sie im Bereich der Windschutzscheibe auf der Fahrerseite eingeprägt, so dass man sie von außen durch die Scheibe sehen kann.

Ein weiterer gängiger Ort ist der Rahmen oder das Fahrgestell des Fahrzeugs, oft im Motorraum oder in der Nähe der Türschwelle auf der Fahrerseite, wo die Tür mit dem Rahmen verbunden ist. In den Fahrzeugpapieren wie dem Fahrzeugschein oder der Zulassungsbescheinigung Teil I ist die FIN ebenfalls vermerkt. Hersteller können zusätzlich eigene, spezifische Orte für die Anbringung der FIN wählen.

Bedeutung der FIN für den Gebrauchtwagenkauf

Beim Kauf eines gebrauchten Kraftfahrzeugs spielt die Fahrzeug-Identifizierungsnummer (FIN) eine wesentliche Rolle. Sie fungiert als einzigartiges Identifikationsmerkmal - eine Art Fingerabdruck des Wagens - und ermöglicht die umfassende Rückverfolgung der Fahrzeughistorie.

Die FIN ermöglicht die Einsicht in wichtige Fahrzeugdetails wie Herkunft, Modell, Herstellungsjahr und Ausstattungsmerkmale. Diese Informationen sind von Nutzen, um die Authentizität des Fahrzeugs zu gewährleisten und potenzielle Probleme wie Unfallhistorien oder Manipulationen des Kilometerstandes aufzudecken. Die Überprüfung der FIN ist somit ein unverzichtbarer Schritt vor dem Gebrauchtwagenkauf, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden. Zusätzlich ist sie für die Zulassung und Versicherung des Fahrzeugs erforderlich.