Die Kommission der Europäischen Gemeinschaft hat für wettbewerbsrechtliche Marktanteilsberechnungen Fahrzeuge in Klassen eingeteilt. Ausschlaggebend für die Eingliederung von Fahrzeugmodellen in die jeweiligen Fahrzeugklassen, auch als Autosegmente bekannt, sind verschiedene Kriterien. Die Klassifizierungsmerkmale bei Fahrzeugen werden eng mit Vertretern der Automobilindustrie abgestimmt.
Fahrzeugklassen
MeinAuto Lexikon
Welche Kriterien zur Einteilung von Fahrzeugen in Klassen gibt es?
Die Einteilung der Fahrzeuge in Klassen erfolgt gemäß einiger Kriterien. Hierzu zählt hauptsächlich die Größe der Automobile. Modelle einer Fahrzeugklasse besitzen zudem ähnliche Verwendungszwecke sowie Merkmale wie Ausstattung, Platz, Komfort und Preis.
Welche Fahrzeugklassen gibt es?
Fahrzeugklasse A: Kleinstwagen
Das Autosegment der Kleinstwagen zeichnet sich neben geringen Abmessungen und einer hohen Wendigkeit durch einen günstigen Neuwagenpreis aus. Die Modelle gelten als praktikabel für Fahrten in der Großstadt mit wenig Parkmöglichkeiten und auf Kurzstrecken durch die geringe Motorleistung. Typische Vertreter der Kleinstwagen sind der Fiat 500 oder der Ford Ka.
Fahrzeugklasse B: Kleinwagen
Fahrzeuge der B-Klasse gelten als Multitalente, da diese für die Stadt wie auch im Straßenverkehr gut geeignet sind. Bei Kleinfamilien und Paaren sind Kleinwagen besonders durch den geringen Neupreis, mehr Platz und höherem Komfort als bei Kleinstwagen beliebt. Bekannte Vertreter des Segments sind der VW Polo und der Opel Corsa.
Fahrzeugklasse C: Kompaktklasse
Die Kompaktklasse zeichnet sich durch einen erschwinglichen Neuwagenpreis, ein markantes Heck mit ausreichend Stauraum, einer guten Motorleistung und einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis aus. Der Ford Focus und der VW Golf gehören zu den beliebtesten Modellen der Kompaktklasse.
Fahrzeugklasse D: Mittelklasse
Neufahrzeuge der Mittelklasse dienen häufig als Firmenfahrzeuge. Bei den Modellen handelt es sich oft um fünftürige Limousinen mit Stufenheck oder Kombis. Die Fahrzeuge sind für Langstrecken ausgelegt, mit viel Platz und einer gewissen Luxusausstattung. Beliebte Modelle der Mittelklasse sind der Audi A4 und die BMW 3er-Reihe.
Fahrzeugklasse E: Obere Mittelklasse
Die obere Mittelklasse besticht durch viel Komfort und ein großzügiges Platzangebot. Typische Vertreter der oberen Mittelklasse sind der Audi A6 und die BMW 5-er-Reihe.
Fahrzeugklasse F: Oberklasse
Autos der Oberklasse verfügen meist über einen Heckantrieb, die Ausstattung ist luxuriös und die Fahrzeuge weisen die neuesten Innovationen auf. Bekannte Modelle der Oberklasse sind die Mercedes-Benz S-Klasse und die BMW 7er-Reihe.
Fahrzeugsegment J: Geländewagen
Das J-Fahrzeugsegment umfasst Geländewagen, Crossover und SUVs.
Fahrzeugsegment M: Mehrzweckfahrzeuge
Zu diesem Autosegment gehören sowohl Transporter für Güter und Passagiere als auch Minivans.
Fahrzeugsegment S: Sportwagen
Sportwagen sind von einer Stromlinienform geprägt und besitzen sportliche Fahreigenschaften durch ein Sportfahrwerk sowie eine präzise Lenkung.
Fahrzeugklasse oder Fahrzeugsegment - das sind die Unterschiede
Die Notwendigkeit, die Formen und Arten der Autos in Klassen einzuteilen, ergab sich erst im Laufe der Automobilgeschichte: vor allem durch die Eroberung des Massenmarktes. Die Fahrzeugsegmente haben sich also historisch entwickelt – entsprechen ändern sie sich auch im Laufe der Geschichte. Die Grenzen zwischen den Klassen sind fließend, u.a. weil sich die Größe und Qualität der Autos weiterentwickelt und neue Karosserieformen entstehen.
Außerdem kommt es gerne zur Verwechslung von Fahrzeugklassen und Fahrzeugsegmenten. Die EG-Fahrzeugklassen teilen die Fahrzeuge nach technischen und funktionalen Gesichtspunkten in verschiedene Klassen und Gruppen ein. In der Klasse M werden Fahrzeug zur Personenbeförderung zusammengefasst, in der Klasse N solche zur Güterbeförderung.
Leicht zu verwechseln sind sie mit den Fahrzeugsegmenten, die meist ebenfalls als Fahrzeugklassen bezeichnet werden. Sie gruppieren die Autos vor allem anhand der Größe und der Preis. Zwei Systeme laufen gegenwärtig parallel: das der EU-Kommission und das des Kraftfahrt-Bundesamtes.
Um Dir die Orientierung im Klassen-Dickicht zu erleichtern, stellen wir im Folgenden die Bezeichnungen der wichtigsten Segmente/Klassen einander gegenüber:
- A-Segment bzw. Kleinstwagen – identische Bezeichnung des KBA
- B-Segment bzw. Kleinwagen – auch vom KBA so genannt
- C-Segment bzw. Mittelklasse; dieses Segment entspricht in der Systematik des KBA der Kompaktklasse bzw. der unteren Mittelklasse
- D-Segment bzw. Obere – entspricht der Mittelklasse
- E-Segment bzw. Oberklasse – in der KBA-Einteilung als obere Mittelklasse geführt
- F-Segment bzw. Luxusklasse – das Kraftfahrtbundesamt nennt sie Oberklasse
Darüber hinaus kennt die EU-Kommission noch das S-, das J- und das M-Segment, sprich die Sportwagen, die SUVs und Geländewagen sowie die Klasse der Multivans. Das Kraftfahrt-Bundesamt unterscheidet zwischen SUVs, Geländewagen, Sportwagen, Mini- und Großraum-Vans.
Du willst mehr wissen?
Diese Lexikonartikel könnten Dich auch interessieren:
Drive Wise (Kia)
Die Drive Wise Technologie ist ein Paket aus intelligenten Fahrassistenzsystemen des Autoherstellers Kia, welche den Fahrer durch autonome Fahrfunktionen unterstützen und die Fahrsicherheit verbessern.
C-Segment
Das C-Segment, auch Kompaktklasse genannt, bezeichnet die Fahrzeugklasse zwischen Kleinwagen und der unteren Mittelklasse. Laut aktueller Statistik sind die meisten Neuzulassungen von Fahrzeugen des C-Segments gewerblicher Nutzung zuzuordnen.
On-Board-Charger
Ein On-Board Charger, auch On-Board Lader genannt, ist in jedem Elektrofahrzeug zu finden. Das Gerät dient als Bindeglied zwischen dem Hochvoltstromspeicher des Elektrofahrzeugs, welcher DC-Gleichspannung benötigt, und dem Stromnetz mit AC-Wechselspannung bei der Aufladung der Batterie.