Kombi als Familienauto
Wohin geht die Reise?
▶ Kombis waren das traditionelle Familienauto, aber konkurrieren jetzt mit SUVs und Vans.
▶ Kombis bieten niedrigere Ladekanten und bessere Aerodynamik, während SUVs eine erhöhte Sitzposition und flexiblere Innenraumgestaltung bieten.
▶ Batterieelektrische Kombis sind selten, während elektrische SUVs weit verbreitet sind.
▶ Kombis bleiben trotzdem attraktiv mit Eleganz, Effizienz und durchaus günstigen Preisen.
17.07.2023 | Noch vor wenigen Jahren war der Kombi das Familienauto schlechthin. Praktisch, komfortabel und elegant. Mittlerweile machen ihm diesen Rang Vans und SUVs streitig. Welche Vorteile für den Kombi sprechen, welche Kombis es gibt und wie es um batterieelektrische Kombis bestellt ist, verrät Dir MeinAuto.de.
Vom Nutzfahrzeug zur stylischen Familienkutsche
Im Team schafft man mehr. Die Kombination unterschiedlicher Vorzüge, sie erweitert und bereichert die Fähigkeiten und Möglichkeiten. Diesen Umstand nutzt auch der Kombi, der Kombinationskraftwagen: indem er die Qualitäten eines Pkws - dessen Fahreigenschaften und Komfort - mit denen eines Lkws - dessen Ladefähigkeit - verbindet.
▶ Ursprünglich wurden Kombis als dreitürige Nutzfahrzeuge eingesetzt; bspw. von Handwerkern.
▶ Im Laufe der 1970er und 1980er hat sich der Kombi gewandelt. Er blieb praktisch, wurde aber komfortabler, sicherer, ansehnlicher - mit einem Wort Pkw-ähnlicher.
▶ Von hier war es nur noch ein kleiner Entwicklungsschritt zu den gut gestylten, eleganten Kombis der Gegenwart.
In dieser Form sind Kombis bei Außendienstlern ebenso beliebt wie als Familienauto. Aber: In beiden Einsatzfeldern hat der Kombi von den SUVs seit einigen Jahren starke, mittlerweile fast übermächtig Konkurrenz bekommen.
Doch hat der Kombi als Familienauto also bald ausgedient? Wo liegen heute seine Stärken, wo seine Schwächen, wo die Vor- und Nachteile gegenüber einem SUV?
Familienkombis zu Top-Preisen
Ein Kombi für alle Fälle
Kombis wurden und werden in den verschiedensten Formen gebaut. Das führt auch dazu, dass mit dem Wort Kombi oft recht unterschiedliche Fahrzeuge bezeichnet werden. Die EU, das ist bekannt, definiert und klassifiziert gerne. Ein Beispiel sind die EG-Fahrzeugklassen. Sie fassen den Begriff des Kombis weiter.
Zu den Kombilimousinen, der EG-Klasse M1 AC, gehören neben dem Kombi im engeren Sinn auch Schräghecklimousinen wie der VW Golf, Hochdachkombis und Vans wie der VW Caddy und Touran; sowie SUVs und Crossover.
▶ Hauptmerkmale von Kombilimousinen sind:
- ein geschlossener, vergrößerter Innenraum
- mindestens vier Sitzplätze
- vier Türen und vier Seitenfenster
- umklappbare Sitze in Reihe zwei
Im alltäglichen Sprachgebrauch versteht man unter einem Kombi hingegen Autos wie einen VW Passat Variant, ein Mercedes-Benz C-Klasse T-Modell, einen Audi A6 Avant oder einen BMW 5er Touring - sprich Autos mit:
- einer weitgehend horizontalen Dachlinie
- einem langgezogenen Heckbereich und einer zusätzlichen Dachsäule (D-Säulen)
- sowie einem steil abfallenden Heck, aka Steilheck.
Kombicoupe & Shooting Brake
Die genannten Modelle fallen in diese klassische Kombi-Kategorie. Über die Jahre haben sich von ihr verschiedene Abwandlungen entwickelt:
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Eine Variante ist das Kombicoupe, ein sportlich gezeichneter Kombi mit schrägem Heck. Beispiele sind der Kia ProCeed und Peugeot 508 SW.
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Eine zweite ist der "Shooting Brake" - ein viertüriges Coupe mit Steilheck und einer Heckklappe. Bekannte aktuelle Modelle sind: der VW Arteon Shooting Brake sowie die Mercedes-Modelle CLA und CLS Shooting Brake.
Diese Beispiele zeigen auch, dass die Kombis bei den Herstellern unter verschiedenen Bezeichnungen kursieren.
- Renault nennt seine Kombis bspw. "Grandtour"
- Seat: "Seat Sport Tourer"
- Skoda: "Combi"
- Opel: "Sports Tourer"
- Mazda: "Sport Kombi".
Zu finden sind Kombis gegenwärtig noch in den höheren Fahrzeugklasse, von der Kompakt- bzw. unteren Mittelklasse aufwärts; zum Beispiel VW Golf Variant oder Opel Astra Sports Tourer.
Kombis für die ganze Familie
Vorzüge & Alternativen
Bei der Suche nach dem perfekten Fahrzeug stehen insbesondere Familien vor der Herausforderung, das Auto zu finden, das ihren vielfältigen Bedürfnissen gerecht wird. Familienautos müssen nicht nur eine Möglichkeit bieten, von A nach B zu gelangen, sondern sie werden zu einem zentralen Punkt des mobilen Familienlebens.
Die klassischen Kombis, die einst als Inbegriff der Familienfahrzeuge galten, bieten nach wie vor zahlreiche Vorteile. Ihre geräumigen Innenräume bieten ausreichend Platz für Passagiere und Gepäck gleichermaßen. Sie sind besonders praktisch für Familien, die regelmäßig längere Reisen unternehmen oder einfach viel Stauraum für Einkäufe, Sportausrüstung und den täglichen Bedarf benötigen.
▶ Ansprüche haben sich gewandelt
Doch inzwischen haben sich die Ansprüche an ein Familienauto erheblich verändert. Während traditionelle Kombis nach wie vor ihre treuen Anhänger haben, sind SUVs (Sport Utility Vehicles) und Crossover-Fahrzeuge in den letzten Jahren zu den neuen Favoriten avanciert. Sie punkten mit Vielseitigkeit, Anpassungsfähigkeit und neunem Komfort.
Kombi vs. SUV
▶ Das sind die Vorteile des Kombis
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Be- und Entladen: Bei Kombis liegt die Ladekante des Kofferraums deutlich niedriger: teils um 10 Zentimeter und mehr. Das macht das Be- und Entladen angenehmer.
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Aerodynamik: Kombis bauen niedriger als die hoch aufgeschossenen SUVs; 10 bis 20 Zentimeter Unterschied in der Bauhöhe sind keine Seltenheit. Kombis sind deshalb aerodynamischer als SUVs: ihre Stirnfläche ist kleiner und ihre Aerodynamik meist besser - das senkt den Verbrauch.
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Nachfrage & Rabatte: SUVs sind zurzeit besonders gefragt. Aufgrund der hohen Nachfrage haben die Hersteller wenig Anlass, den Verkauf mit hohen Preisabschlägen anzukurbeln. Anders beim Kombi. Für sie gibt es aktuell nicht selten einen besonders hohen Neuwagenrabatt.
Kombi vs. SUV
▶ Hier hat das SUV Vorteile
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Ein- und Ausstieg: In einem SUV sitzen die Insassen spürbar höher als in einem Kombi. Das erleichtert das Aus- und Einsteigen, verbessert die Übersicht und verschafft auch eine stärkeres Sicherheitsgefühl.
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Platz- & Stauraum: Viele SUVs haben mittlerweile eine Rückbank, die sich ganz oder in Einzelteilen längs verschieben lässt. Das Platz- und Stauraumangebot kann dadurch flexibler an die jeweiligen Anforderungen angepasst werden.
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7-Sitzer: Insbesondere in den höheren Klassen sind zahlreiche SUVs optional oder ab Werk als 7-Sitzer verfügbar; Beispiele sind der Skoda Kodiaq, das Tesla Model X, der BMW X5, der Mercedes-Benz GLE etc. Auch wenn das Platzangebot in der dritten Reihe oft bescheiden ist, ist man für unvorhergesehene Situationen im Familienalltag gerüstet.
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Ziehen von Anhängern: Bei der Zuglast gibt es keine generellen Vorteile für SUVs, SUVs sind aber meist schwerer und deshalb die etwas stabileren Zugfahrzeuge.
Kombi vs. Van & Hochdachkombi
▶ Das spricht für die Großraumfahrzeuge
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Platz und Kopffreiheit: Hochdachkombis und Vans bieten im Vergleich mit herkömmlichen Kombis noch mehr Platz und Kopffreiheit; in vielen Fällen selbst für sieben und mehr Personen.
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Ein- und Ausstieg: Auch die Sitzposition ist bei ihnen höher, angenehmer; das Aus- und Einsteigen wird zusätzlich oft durch Schiebetüren erleichtert.
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Stauraum: Vans und Hochdachkombis besitzen meist einen noch größeren und flexiblerer Stauraum als Kombis.
Mit Kindern an Bord
▶ Kombi gut - SUV noch besser?
Kinder an Bord eines Kombis zu transportieren, eröffnet Eltern eine äußerst praktische und flexible Lösung. Kombis bieten in der Regel großzügigen Stauraum und eine vielseitige Innenraumgestaltung, die es ermöglichen, Kinderwagen, Spielzeug und all das, was für einen Ausflug mit den Kleinen benötigt wird, mühelos unterzubringen. Selbst kompakte Modelle wie der Fiat Tipo Kombi beweisen, dass sie den Anforderungen von Eltern gerecht werden können, indem sie den Kinderwagen ohne Schwierigkeiten aufnehmen.
Ein entscheidender Vorteil von Kombis zeigt sich jedoch besonders deutlich, wenn es um die Unterbringung von Kindersitzen geht. Hier stoßen viele Fahrzeuge an ihre Grenzen, insbesondere wenn mehrere Kindersitze benötigt werden. Während Kombis in der Regel in der Lage sind, einen oder zwei Kindersitze im Fond unterzubringen, können sie oft bei drei Kindersitzen an ihre Grenzen stoßen. Hier kommen SUVs ins Spiel, die aufgrund ihrer erhöhten Bauweise und erweiterten Innenraumoptionen eine bessere Lösung bieten können. Einige SUVs ermöglichen das Einbauen von drei Kindersitzen nebeneinander, ohne dabei auf Komfort oder Sicherheit verzichten zu müssen. Dieses Plus an Flexibilität ist vor allem für Familien mit mehreren Kindern von unschätzbarem Wert.
Es zeigt sich, dass die Wahl zwischen Kombis, SUVs, Vans und Hochdachkombis stark von den individuellen Bedürfnissen der Familie abhängt. Während Kombis zweifellos eine solide Option für den Transport von Kinderwagen und ein bis zwei Kindersitzen bieten, können SUVs und besonders Vans diejenigen Familien begeistern, die auf eine erweiterte Sitzkapazität und eine kinderfreundliche Innenraumgestaltung angewiesen sind.
Kombis unter Strom
Kombis zeichnen sich durch ihren geräumigen Innenraum und ihre vielseitige Ladefläche aus. Im Vergleich zu SUVs haben sie in der Regel eine flachere und aerodynamischere Karosserie. Dieser Aspekt bietet Vorteile in Bezug auf den Luftwiderstand und den Kraftstoffverbrauch, da ein geringerer Luftwiderstand zu einer effizienteren Fahrzeugleistung führen kann.
Allerdings stellt die flachere Bauweise von Kombis auch eine Herausforderung dar, wenn es darum geht, die Traktionsbatterie für den elektrischen Antrieb einzubauen. Batterieelektrische Fahrzeuge (BEVs) benötigen große und schwere Batterien, um genügend Energie für eine angemessene Reichweite bereitzustellen. Diese Batterien nehmen in der Regel viel Platz in Anspruch und müssen im Fahrzeugunterboden oder anderen geeigneten Bereichen untergebracht werden.
Die flachere Karosserie eines Kombis begrenzt den verfügbaren Raum für den Batterieeinbau im Vergleich zu SUVs, die oft eine höhere Bodenfreiheit und mehr Platz unterhalb des Fahrzeugs haben. Dadurch stehen den Herstellern von Kombis weniger Optionen zur Verfügung, um die Batterien effizient zu platzieren, ohne den Innenraum oder das Ladevolumen des Fahrzeugs zu beeinträchtigen.
Begrenzte Auswahl, aber gute Zukunftsaussichten
Trotz dieser Herausforderungen sind in den letzten Jahren einige batterieelektrische Kombis auf den Markt gekommen. Hersteller wie Mercedes-Benz mit dem EQE Shooting Brake, Porsche mit dem Taycan Cross Turismo und Opel mit dem Opel Astra-e Sports Tourer haben Lösungen gefunden, um batterieelektrische Antriebssysteme in ihre Kombimodelle zu integrieren. Darüber hinaus haben Hersteller wie Audi mit dem Audi A6 e-tron und Volkswagen mit dem ID.7 angekündigt, dass in den kommenden Jahren weitere batterieelektrische Kombis auf den Markt kommen werden.
Trotzdem dominieren batterieelektrische SUVs nach wie vor den Markt für Elektrofahrzeuge. Die Beliebtheit von SUVs, ihre größere Vielfalt an Modellen und die größere verfügbare Baufläche für Batterien haben dazu geführt, dass eine breitere Auswahl an batterieelektrischen SUVs angeboten wird. Dies bedeutet, dass Verbraucher, die einen batterieelektrischen Kombi bevorzugen, bisher eine begrenztere Auswahl haben. Dennoch wird erwartet, dass sich das Angebot in den kommenden Jahren mit der zunehmenden Elektrifizierung des Automobilmarkts erweitern wird.
Der Kombi war einst das beliebteste Familienauto, aber heutzutage konkurrieren Vans und SUVs um diesen Titel. Trotzdem gibt es noch immer gute Gründe, sich für einen Kombi zu entscheiden. Er bietet eine niedrige Ladekante, eine bessere Aerodynamik und attraktive Preisnachlässe. SUVs hingegen punkten mit einer erhöhten Sitzposition, mehr Platz- und Stauraum, optionalen 7-Sitzen und besserer Zuglast. Vans und Hochdachkombis bieten noch mehr Platz und Kopffreiheit.
Mein Tipp: Wenn du auf der Suche nach einem geräumigen und praktischen Familienauto bist, das auch noch umweltfreundlich ist, behalte die batterieelektrischen Kombis im Auge. Die Auswahl wird sich in den kommenden Jahren erweitern, und du könntest von den Vorteilen der Elektromobilität profitieren.
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