▶ Karosserie & Design
Ob ein SUV mit einer Länge von 4,30 Metern als kompakt oder sub-kompakt eingestuft wird, ist am Ende einerlei. Wichtiger zur Einordnung sind die vom Hersteller avisierten Wettbewerber. Kia will mit dem EV3 sowohl elektrischen Kompaktlimousinen wie dem VW ID.3 und Cupra Born einheizen; wie Elektro-SUVs a la BMW iX1, Smart #1 und Volvo EX30. Zugleich will man den Modellen des eigenen Konzerns nicht in die Quere kommen.
Interessenskonflikte bestehen potenziell mit dem 4,36 Meter langen Hyundai Kona Elektro – und dem 4,42 Meter großen Kia Niro EV. Betrachten wir die Maße, scheint der Konflikt nicht gebannt. Dazu kommt der EV3 den Maßen der anderen zu nahe, auch mit seiner Breite von 1,85 und seiner Höhe von 1,56 Metern. In eine andere, buchstäblich entgegengesetzte Richtung jedoch geht das Design des EV3. Das Leitmotiv heißt wie beim EV6 “vereinte Gegensätze”.
Kubisch und dennoch aerodynamisch
Die Ausrichtung zeigt auch beim Kia EV3 Wirkung. Besonders auffällig sind die gegensätzlichen Stilelemente beim rechtwinkligen Design der Felgen – und dem der Frontpartie. Die vereinten Gegensätze gehen jedoch auch in die Tiefe. Die kubische Formgebung verleiht dem EV3 optisch ungewöhnlich viel Volumen und Selbstbewusstsein. Trotzdem ist es Kia gelungen, das Design aerodynamisch zu gestalten. Das beweist ein Luftwiderstandsbeiwert von 0,26.
Die gute Aerodynamik verdankt das kompakte SUV u.a. einer umfangreichen Unterboden-Verkleidung. Von der Verkleidung wechseln wir zurück zum vermeintlich großen Volumen des Kia EV3. Ist das eine optische Täuschung – oder steckt mehr dahinter? Ein erstes Indiz gibt der Radstand. Mit 2,68 Metern liegt er zwischen den 2,72 Metern des Niro und den 2,66 des Kona. Da der EV3 das kleinste Modell der drei ist, deutet das auf einen großzügigen Innenraum hin. Und die Sitzprobe bestätigt: wir haben die Anzeichen richtig gedeutet.