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CarCoach David Nummernschild

Stärken:

  • starke Optik
  • starker Antritt dank 230 PS
  • 4.300 Euro günstiger als PHEV
  • exzellente Serienausstattung
  • unverändert großer Kofferraum
  • optionaler Allradantrieb
  • 200 Kilo höher Anhängelast als PHEV

Schwächen:

  • hoher Einstiegspreis
  • Verbrauch recht hoch
  • kürzer Wartungsintervalle als Benziner
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Hyundai Tucson Hybrid im Test

Ist das HEV jetzt der besser Hybrid-Modell?

Einen Plug-in-Hybrid-Antrieb haben viele Kompakt-SUVs: vom Audi Q3 bis zum VW Tiguan. Einige andere vertrauen ganz auf die Vorzüge des Vollhybrids, der Renault Austral zum Beispiel oder der Toyota RAV4. Kaum jemand aber hat beide Hybridarten im Portfolio. Eine Ausnahme sind der Hyundai Tucson und der Kia Sportage. Wir testen den Hyundai Tucson Hybrid und gehen u.a. der Frage nach, ob er 2023 der bessere Hybridantrieb ist.

Hyundai Tucson Hybrid vorne
© Hyundai

Hyundai Tucson Hybrid: bei den Fahrleistungen gibt es ein Patt

Der Hybrid-Antrieb ist beim Hyundai Tucson Nr. 4 bereits seit dem Marktstart im Regal; sprich seit Ende 2020. Mit dem Plug-in-Hybrid ließen sich die Autobauer aus Korea länger Zeit; er verleiht dem Kompakt-SUV seit Mitte 2021 Schwung. Doch hat er mehr Elan als der Hybrid? Nein, obwohl das PHEV mit 265 PS um einiges stärker ist. Der 1.6 T-GDI Hybrid begnügt sich mit 230 PS (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 5,9 – 6,6 Liter auf 100 km, 135 – 149 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse k.A.).

Das Drehmoment des Systems erreicht hier wie dort bei 350 Nm seinen Höhepunkt. Im Hyundai Tucson PHEV reicht diese Leistung für einen 0-100-Antritt, der nach 8,2 Sekunden erledigt ist. Das Tucson HEV ist im Idealfall schon nach 8 Sekunden fertig. Muss es wie das PHEV das Zusatzgewicht des Allradantriebs mitschleppen, dauert der Sprint drei Zehntelsekunden länger. Apropos Gewicht. Das Gewicht der größeren Batterie ist es auch der größte Hemmschuh des Plug-in-Hybrid. Er wiegt leer gut 1,8, der Hybrid 1,7 Tonnen.

Hyundai Tucson Hybrid Vorderbereich
© Hyundai

Hybrid mit weniger E-Power, viel kleinerer Batterie – und ohne Ladegerät

Abgesehen von der Batterie sind die einzelnen Komponenten der beiden Hybrid-Antriebe aber weitgehend identisch. Der 1,6 Liter große Vierzylinder-Turbobenziner leistet jeweils 180 PS und 265 Nm. Das Übersetzen liegt stets in der Verantwortung der 6-Stufen-Automatik. Der Elektromotor ist im HEV wie im PHEV eine Permanentmagnet-Synchronmaschine. Im Plug-in-Hybrid dreht er aber stärker auf: mit 91 PS und 304 Nm. Im Tucson Hybrid leistet der E-Motor 60 PS und 264 Nm.

Der große Unterschied ist die Batterie. Beim Tucson Hybrid speichert der Lithium-Ionen-Akku 1,49 kWh und kann nur intern, vom Elektromotor geladen werden. Beim Tucson Plug-in-Hybrid verbaut Hyundai einen Lithium-Ionen-Akku mit 13,8 kWh; er wird mit Hilfe des 7,2 kW starken On-Board-Chargers bevorzugt extern aufgeladen – an einer Wallbox in weniger als 2 Stunden. Die nahezu zehnfache Kapazität erlaubt es dem PHEV auch, real rund 50 Kilometer elektrisch zu fahren. Der Tucson Hybrid stromert nur sporadisch.

Hyundai Tucson Hybrid Motor
© Hyundai

HEV beim Realverbrauch knapp vor dem PHEV

Fans des Plug-in-Hybrid vermissen die Kaufprämie schmerzlich. Aber ist für sie das HEV wirklich eine interessante Alternative? Wer längere Strecken rein elektrisch Fahren will, der kann mit dem Tucson Hybrid nichts anfangen.

Stromern können anderen Hyundai-Modelle wesentlich besser, zum Beispiel der etwas kleinere Hyundai Kona Elektro – oder der etwas größere Ioniq 5. Sie schaffen elektrisch laut Norm über 500 Kilometer. Wer vorrangig auf einen niedrigen Verbrauch respektive Abgasausstoß aus ist, fährt mit dem Tucson Hybrid jedoch kaum schlechter als mit dem Tucson PHEV. Der Plug-in-Hybrid zählt nicht zu den sparsamsten seiner Art. Rechnen wir den Strom- und Spritverbrauch zusammen, benötigt er laut Norm 6,8 Liter.

Hyundai Tucson Hybrid Seite
© Hyundai
Hyundai Tucson Hybrid Display
© Hyundai

Tucson Hybrid: 60 Liter mehr Stauraum – 200 Kilo höhere Anhängelast

Der Hyundai Tucson Hybrid kommt im WLTP-Test mit 5,9 bzw. 6,6 Litern über die Runden. Mit Allradantrieb ist das HEV demnach um 0,2 Liter sparsamer. Der CO2-Ausstoß des PHEV vor Ort natürlich niedriger – insgesamt aber höher. Ein Lithium-Ionen-Akku hat einen tiefen CO2-Fußabdruck; die größere Batterie ist in dieser Hinsicht ein Nachteil. Es bleibt nicht der einzige. Hyundai verbaut die Akkus zwar im Unterboden, dennoch nehmen sie im Kofferraum einige Liste Stauraum weg.

Beim Tucson Hybrid ist der Stauraumschwund minimal. Er packt 616 bis 1.795 Liter weg; im Basismodell mit dem konventionellen Benziner haben nur 4 Liter mehr Platz. Mit den Mildhybrid-Benzinern wird der Kofferraum in Hyundais Kompakt-SUV bereits um gut 40 Liter kleiner; beim PHEV kommen weiter 20 Liter hinzu. Am Ende bleiben 558 bis 1.721 Liter. Das ist immer noch reichlich – aber eben um einiges weniger als im HEV. Das kann außerdem noch einen weiteren Pluspunkt für sich verbuchen.

Hyundai Tucson Hybrid Kofferraum
© Hyundai

Tucson Hybrid überholt 2023 den Tucson Plug-in-Hybrid

Der Hyundai Tucson Hybrid zieht Hänger, die maximal 1,65 Tonnen wiegen dürfen. Der Tucson Plug-in-Hybrid darf höchsten 1,35 Tonnen an die Anhängerkupplung lassen. Ein leicht zu übersehender Nachteil aber betrifft beide echten Hybrid-Antriebe. Sie müssen doppelt so oft in die Werkstatt zur Wartung wie die anderen Antriebe: alle 15.000 Kilometer bzw. jedes Jahr. Bei den Mildhybrid-Benziner genügt ein Werkstattbesuch alle zwei Jahre. Haben wir damit alle Unterschiede zwischen den Antrieben erfasst?

Auf den ersten Blick fällt noch auf, dass das PHEV in einer namenlosen Basisausstattung ausgeliefert wird. Die beiden Ausstattungspakete “N Line” und “Prime” lassen aber den Schluss zu: hier handelt es sich am ehesten um die herkömmliche “Trend”-Ausstattung. Ein detaillierter Vergleich untermauert diese Hypothese. Der einzige Unterschied: Dem Plug-in-Hybrid schnallt Hyundai 19-, dem Hybrid ab Werk 18 Zoll große Leichtmetallfelgen auf. Schnittig sehen sie beide aus, der Tucson Hybrid glänzt 2023 aber voller als bisher.

Hyundai Tucson Hybrid Lenkrad
© Hyundai
Hyundai Tucson Hybrid hintere Sitzreihe
© Hyundai
CarCoach David Autoschlüssel

Meine Meinung zu diesem Modell:

Mitte 2021 hat Hyundai beim Tucson den Plug-in-Hybrid auf den Markt gebracht – der Tucson Hybrid schien ab diesem Zeitpunkt überflüssig. Ende 2022 lief aber die Förderung für Plug-in-Hybrid-Modell aus: damit wurde das PHEV mit einem Schlag um 6.750 Euro teurer. 2023 ist der Hyundai Tucson Hybrid deshalb um gut 4.000 Euro günstiger als der Plug-in-Hybrid. So sprintstark wie das PHEV war er schon immer – außerdem auch einen Hauch sparsamer. Asketen sind beide Hybrid-Modell keine. Bei der Ausstattung und beim Platzangebot ist diese üppige Fülle aber zweifellos eine Tugend. Für den Tucson Hybrid spricht ferner, dass sein Kofferraum gut 60 Liter größer ist. Für Gespannfahrer ist das HEV ebenfalls besser geeignet – in Summer ist es seit diesem Jahr demnach der bessere Hybrid.

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