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CarCoach David Nummernschild

Stärken:

  • Gutes Infotainment und zahlreiche Assistentsysteme
  • Großer Laderaum
  • Bekannt für Haltbarkeit

Schwächen:

  • Begrenzter Fahrkomfort - insbesondere im ungeladenen Zustand
  • Kleine Motor- und Getriebeauswahl
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Datumsstempel

Ford Transit Custom Kastenwagen im Test

Modellpflege mit anhaltender Wirkung?

Fords mittelgroßer Kleintransporter Transit Custom ist bereits seit 2012 auf dem Markt. Bei den LCVs gehen die Uhren aber langsamer. Bei seinem Schwestermodell, dem Kleinbus Tourneo Custom, ist das fortgeschrittene Alter eher ein Problem. Dem Transit Custom sollte die große Modellpflege 2018 genügt haben, um gegen den VW Transporter und die anderen Nutzfahrzeuge im Rennen zu bleiben. Doch stimmt das? Ein Testbericht.

ford-transit-custom-2021-aussen-front
© Ford

Ford Transit Custom: nicht ohne Konkurrenz

Der Ford Transit Custom ist der zweitgrößte der vier Kleintransporter aus Köln. Kleiner als der Transit, aber größer als der Transit Courier und Connect; wobei sich die Größe und die Einsatzgebiete des Custom teils mit jenen des Connect überschneiden. Das Schwestermodell für den Privatgebrauch trägt den Namen Tourneo Custom; es ist dem Nutzfahrzeug-Abkömmling meist einen Schritt voraus. So konnten wir im Test mit dem Van bereits einen ersten Blick auf die Neuerungen werfen, die auch dem Transit Custom zuteilwerden.

Er ist die erste Wahl, wenn es kräftig anpacken heißt. An ihm bleibt die Arbeit hängen, die er je nach Einsatzzweck als Kastenwagen, als Doppelkabinen-Modell oder als Kombi zur professionellen Personenbeförderung erledigt. Wir arbeiten uns am Ford Transit Custom Kastenwagen ab. Er steht im Wettbewerb mit dem VW Transporter und dem kleineren Caddy; darüber hinaus mit dem Renault-Duo Kangoo und Trafic sowie dem Opel-Zweigespann Combo und Vivaro (als Stellvertreter der baugleichen Peugeot– und Citroen-Modelle).

Kastenwagen mit verbesserter Fahrerkabine

Damit man in diesem Wettbewerb bestehen kann, hat Ford den Transit Custom Kastenwagen 2018 kräftig überarbeitet: innen wie außen, unter der Haube wie unter dem Armaturenbrett. Der Plan war, alle Neuerungen bis spätestens 2019 auszurollen – doch dann kam Corona, der Rest ist Geschichte. Einige der Modellpflege-Maßnahmen sind deshalb erst seit Mitte 2020 verfügbar: nicht zuletzt der nagelneue Plug-in-Hybrid-Antrieb. Der darf gleich zeigen, was er kann. Bevor wir mit der Arbeit beginnen, wollen wir uns unseren Arbeitsplatz näher ansehen. Denn Ford hat die Fahrerkabine des Transit Custom KaWas grundlegend umgestaltet.

Vor uns blicken wir, klar ersichtlich, auf einen Armaturenträger mit einem übersichtlicheren Layout. Die Zahl der Tasten wurde auf das Wesentliche reduziert, die Zahl der Ablagen und Staufächer zugleich erhöht. Es ist genug Platz für Trinkbecher, Mobilgeräte, Ordner und Klemmbretter. Die Mittelkonsole präsentiert sich in diversen Gestalten: abhängig vom gewählten Audiosystem. Sowohl in den Pkw- wie in den Lkw-Varianten des Kastenwagens verbaut Ford ab Werk das “Audiosystem 13”: ein Digitalradio mit Bluetooth, USB-Anschluss und einer Freisprecheinrichtung – aber ohne Bildschirm.

ford-transit-custom-2021-aussen-seite
© Ford

Erweiterte Infotainment-Ausstattung

Den Bildschirm ersetzt in der Basisausführung des gelifteten Transit Custom das “MyFord Dock”: eine praktische Ablage mit Lademöglichkeiten für mobile Endgeräte und Navigationssysteme. Die einzige Ausnahme von dieser Armaturenbrett-Regel ist der Transit Custom mit dem neuen Plug-in-Hybrid-Antrieb. Bei ihm verbaut Ford serienmäßig das “Audiosystem 17”. Es zeigt mit einem 4-Zoll-Multifunktionsdisplay, dem “Conncected Radio” und den “FordPass Connect”-Services auf (Live-Verkehrsinfos, WLAN-Hotspot usw.). Die exzellente Multimedia-Basis-Ausstattung lässt sich seit dem Facelift noch umfangreich ausbauen: vom “Audiosystem 21” mit einem acht Zoll großem Touchscreen und Smartphone-Integration; bis zu den Audiosystemen 24 und 25.

Mit ihnen zieht das Infotainment “Ford Sync3” ins Nutzfahrzeuge ein: samt Navigation, “App-Link”-Smartphone-Integration, Sprachsteuerung, Notruf-Assistenten etc. Das “Audiosystem 25” ergänzt diesen Tugendkatalog mit modernen Assistenzsystemen: konkret der intelligenten Geschwindigkeits-Regelanlage, dem adaptiven Notbrems- und Distanz-Assistenten “Pre-Collision Assist”; sowie dem Fahrspurassistenten. Die meisten dieser Helfer sind im Zuge der Modellpflege aufgewertet worden; oder neu hinzugekommen. Der schlaue Geschwindigkeitsbegrenzer hilft mit seiner verbesserten Verkehrsschild-Erkennung z.B., Tempolimits einzuhalten – und Bußgelder zu verhindern.

Assistenzsysteme und Antriebe

Der “Pre-Collision Assist” ist mit seiner Fußgängererkennung für den Ford Transit Custom ebenfalls ein Sicherheitsgewinn: insbesondere im unübersichtlichen Stadtverkehr. Als ähnlich wirkungsvoll erweist sich im Test der verbesserte Toter-Winkel-Assistent. Sein Wirken wird jetzt vom Querverkehrswarner “Cross Traffic Alert” ergänzt. Apropos Verbesserungen: Die haben in größerem Umfang auch unter der Motorhaube stattgefunden. Verstärkt und verbessert hat Ford den Hauptmotor des Sortiments: den zwei Liter großen Vierzylinder-Turbodiesel 2,0 l Ecoblue.

Er leistet in der Pkw-Version 105, 130 oder 170 PS; im Lkw-Zweig sind 105, 130, 170 oder 185 PS (Kraftstoffverbrauch kombiniert NEFZ/WLTP für PkW-Varianten: 6,4-6,9/7,3-7,9 Liter auf 100 km, 164-182/191-207 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A-B). Sauberer und kräftiger wurde der Diesel, weil der Einspritzdruck auf über 2.000 bar erhöht und die Abgasreinigung verbessert wurden. Mittlerweile genügt der Selbstzünder der “Euro 6d”-Abgasnorm. Abgesehen vom Diesel mit 130 PS – er setzt auf eine 6-Gang-Wandlerautomatik – werden alle Motoren von Hand geschaltet: mit dem präzisen 6-Gang-Getriebe.

ford-transit-custom-2021-aussen-heck
© Ford

Kastenwagen auch als Mild-Hybrid und Plug-in-Hybrid

Das manuelle Schaltgetriebe koppelt Ford im Transit Custom KaWa auch an die zwei Diesel-Spielarten mit 48-Volt-Mild-Hybridsystem; sie leisten 130 und 170 PS (Kraftstoffverbrauch kombiniert NEFZ/WLTP für Pkw-Varianten: 5,7-6,0/7,1-7,2 Liter auf 100 km, 149-157/185-188 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A). Ein Riemen-Startergenerator und eine luftgekühlte Lithium-Ionen-Batterie helfen dem Selbstzünder beim Anschieben und Spritsparen; letzteres gelingt insbesondere im zähflüssigen Stadtverkehr. Ein halber Liter lässt sich hier ohne Weiteres einsparen.

Noch um einiges sparsamer ist das LCV jedoch mit dem neuen Plug-in-Hybrid unterwegs: dem 1,0l Ecoboost PHEV mit 126 PS, 355 Nm und Automatikgetriebe (Kraftstoffverbrauch kombiniert NEFZ: 2,7 Liter bzw. 18 kWh auf 100 km, 60 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A+). Beim PHEV arbeitet ein Einliter-Dreizylinder-Turbobenziner mit einem Elektromotor zusammen. Die Energie steuert ein 54 Liter großer Benzintank und ein 13,6 kWh großer Akku bei. Ford begrenzt das Tempo auf 120 km/h; die rein elektrische Reichweite liegt laut Norm bei 40 Kilometern – gut genug für emissionsfreie Liefereinsätze in der City; die Gesamtreichweite beträgt rund 500 Kilometer.

Ausstattungslinien und Radstände des Ford Transit Custom

Zur Wahl steht der Plug-in-Hybrid – seit Mitte 2020 – allerdings nur für die Lkw-Ausführungen des Transit Custom. Der Vielseitigkeit und dem Variantenreichtum der “Transit Custom”-Reihe tut das keinen Abbruch. Angeboten wird der Kastenwagen in zwei Radständen – L1 und L2 mit 2,93 bzw. 3,30 Meter -, zwei Dachhöhen sowie einer Nutzlast bis 1,3 und einem maximal zulässigen Gesamtgewicht von 3,4 Tonnen. Der Kasten selbst packt Transportgut im Ausmaß von 6 bis 8,3 m³ ein. Ausgestalten lassen sich diese Qualitäten ebenfalls höchst individuell.

Der Transit Custom mit Pkw-Zulassung tritt als “Basis”- und “Trend”-Modell auf; mit Lkw-Zulassung präsentiert er sich in fünf Spielarten: neben der Basisausstattung auch in den Linien “Trend”, “Trail”, “Limited” und “Sport”. Die Preise beginnen bei Lkw-KaWa bei rund 28.000 Euro netto, beim Pkw-KaWa bei rund 30.000. Das PHEV ist mit einem Basispreis von fast 48.000 Euro ein teures Vergnügen. Die Konkurrenz ist mit ihren voll batterieelektrisch angetriebenen LCVs dank der höheren Förderung mittlerweile aber schon wieder im Vorteil.

CarCoach David Autoschlüssel

Meine Meinung zu diesem Modell:

Bis alle Neuerungen der 2018er-Modellpflege des Transit Custom Kastenwagen zugänglich waren, hat es aufgrund der Corona-Pandemie gedauert. Der Aufwertung der Fahrerkabine noch der Verbesserung beim Infotainment und den Assistenten hat das geschadet. Etwas anders liegt der Fall beim neuen Plug-in-Hybrid-Antrieb. Einige Konkurrenten bieten mittlerweile nämlich bereits attraktive vollelektrische Lieferwagen an.

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