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CarCoach David Nummernschild

Stärken:

  • stylish & umfangreich ausgestattet
  • unerwartet viel Kopffreiheit im Fond
  • feinfühlig straffes Fahrwerk
  • Digitalisierung & Ergonomie
  • sparsamer Mildhybrid-Benziner

Schwächen:

  • Kofferraum wenig variabel & praktisch
  • relativ hohe Ladekanten
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Cupra Formentor im Test

Ein Hersteller und sein SUV-Coupe auf der Überholspur

Mit dem kompakten SUV-Coupe Formentor wurde Cupra 2020 endgültig eigenständig. Seither löst sich die Tochter mehr und mehr von der Mutter Seat. Dafür, dass der Formentor die erste Eigenentwicklung ist, tritt er erstaunlich selbstbewusst auf. Er will sich gegen niemand geringeren als den BMW X2 und Audi Q3 Sportback beweisen. Ob und wie ihm das gelingt, finden wir im Test mit dem Cupra Formentor heraus.

Grauer Cupra Formentor SUV aus der Vogelperspektive. Im Hintergrund sieht man eine Berglandschaft.
© Cupra/Seat
Karosserie

Cupra Formentor: 4,45 Meter voller Athletik und Selbstvertrauen

Das besagte Selbstbewusstsein sieht man dem Cupra Formentor auf den ersten Blick an; er strotzt vor Kraft. Das athletische Design – mit der langen Motorhaube und dem stark profilierten, schnittigen Heck – ist seit dem Marktstart ein Markenzeichen des SUV-Coupes. Bei der Modellpflege im Jahr 2024 hat Cupra die Details des preisgekrönten Designs nachgeschärft: gelungen und gekonnt, wie wir finden. Besonders kräftig überarbeitet wurde die Frontpartie.

Sie wird von der “Shark Nose” dominiert, dem aktuellen Kühlergrill-Design der Spanier. Es gemahnt an das weit aufgerissene Maul eines Hais: mit ausgeklügelten Lufteinlässen, Aussparungen – und auf Wunsch mit Matrix-LED-Scheinwerfern im “Dreiecks”-Design. Gegenüber erstrecken sich die Heckleuchten über die gesamte Breite: mit einem markanten V in der Mitte. Die großen Ambitionen unterstreichen die 18-Zoll-Räder, die Cupra am Formentor ab Werk montiert.

Grauer Formentor SUV der Marke Cupra von vorne in der Nahaufnahme
© Cupra/Seat
Innenraum und Ausstattung

Sportsitze im Cockpit & überraschend viel Kopffreiheit im Fond

Die Abmessungen des Cupra Formentor haben sich durch die Modellpflege unwesentlich verändert. Das SUV-Coupe ist 4,45 Meter lang, 1,84 Meter breit und 1,52 Meter hoch. Beim Vergleich mit einem Q3 Sportback fällt auf: Der Formentor fliegt besonders tief; er baut sieben Zentimeter niedriger als der Audi. Ob das dem Cupra respektive seinen Gästen im Fond auf den Kopf fällt? Die Antwort lautet erstaunlicherweise nein. Die Kopffreiheit reicht auf den drei Rücksitzen für gut 1,90 Meter große Passagiere.

Audis SUV-Coupe offeriert den Köpfen hinten weniger Freiheit – dafür sitzt es sich in ihm selbst zu dritt kommod; im Cupra Formentor reisen auf der Rückbank nur zwei Passagiere lange bequem. Vorne ist das Platzangebot im spanischen Sport-SUV uneingeschränkt großzügig. Der Sitzkomfort fällt durch die serienmäßigen Sportsitze überdurchschnittlich gut aus; genauso wie der Seitenhalt.

Inennraum des Cupra Formentors, man sieht das Lenkrad, die Pedale und das Dashboard
© Cupra/Seat
Kofferraum

Cupra Formentor Kofferraum: groß, aber nicht besonders flexibel & praktisch

Besonders flexibel ist das Platzangebot des Cupra Formentor jedoch nicht. Die Rücksitze sind fix montiert und die Lehnen bieten keine Möglichkeit, die Neigung zu variieren; die Mittelarmlehne ist aber mit einer Durchlade-Funktion für den Transport sperriger Güter versehen. Die wichtigste Möglichkeit, den Laderaum zu vergrößern, ist natürlich das Umklappen der zweiteiligen Fond-Lehnen. Im Kofferraum gibt es dafür eine praktischen Fernentriegelung.

Einmal betätigt, wächst der Stauraum des Formentor von 450 auf 1.505 Liter; mit dem Allradantrieb “4Drive” sind es 420 auf 1.475. Störend beim Be- und Entladen: die beiden mit 74 respektive 10 Zentimetern recht hohen Ladekanten. Beim BMW X2 und Audi Q3 Sportback fehlt die innere Kante nahezu vollständig. Außerdem packen die zwei etwas mehr Gepäck ein, namentlich 515 bis 1.400 bzw. 530 bis 1.400 Liter. Doch genug geackert.

Cupra Formentor Fahrerzelle aus einer von-oben-Perspektive. Man sieht die beiden Vordersitze, Lenkrad, Dashboard.
© Cupra/Seat

Innenraum seit der Modellpflege hochwertiger, nachhaltiger, digitaler und ergonomischer

Wir kehren in die Kabine des Cupra Formentor zurück, um es uns gemütlich zu machen. Innen war Cupra bei der Modellpflege besonders fleißig. Es zogen ringsum nachhaltigere und feinere Materialien ein. Außerdem wurde die digitale Einrichtung und die Bedienung grundlegend überarbeitet. Die Infos des über 10 Zoll großen, serienmäßigen Digitalinstrument sind seither einfacher abzulesen. Die Diagonale des zentralen Touchscreens wuchs von 10 auf beinahe 13 Zoll.

Dieser Größenzuwachs zieht mehrere Vorteile nach sich. Der Touchscreen ist übersichtlicher und erlaubt es, die Bedienung der serienmäßigen 3-Zonen-Klimaautomatik in den Touchscreen zu integrieren. Weiter vereinfacht wird die Bedienung durch einen übersichtlicheren App-Bereich, praktische Widgets – und einen beleuchteten Schieberegler für die Temperatur- sowie Lautstärke-Regelung. Auch die Handlichkeit der Mittelkonsole wurde im Detail verbessert.

Grauer Cupra Formentor SUV von hinten und etwas seitlich bei einem Außenshooting vor den Bergen
© Cupra/Seat
Motor

Cupra Formentor: gelungenes Debüt des 150 PS starken 1.5 eTSI Mild-Hybrid-Turbobenziners

Die Ausstattung des Formentor selbst bleibt ungewöhnlich umfangreich, wobei Cupra weiter auf dezidierte Linie verzichtet. Neben den genannten Extras packt Cupra zum Beispiel noch eine kabellose Ladebox und eine kabellose Smartphone-Integration ins Basismodell. Beheizbare Vordersitze muss man jedoch extra bezahlen. Bei den Motoren gilt das für alle außer den 1.5 TSI mit 150 PS und manuellem 6-Ganggetriebe (Energieverbrauch (kombiniert) 6,7 l/100 km, CO2-Emission (kombiniert) 131 g/km, CO2-Klasse E).

Interessanter, aber um einiges teurer, ist der 1.5 eTSI. Er wurde im Zuge der Überarbeitung eingeführt und leistet ebenfalls 150 PS bzw. 250 Nm. Allerdings arbeitet er in jedem Fall mit einem 7-Gang Doppelkupplungsgetriebe zusammen – und einem 48-Volt-Mildhybrid-System (Energieverbrauch (kombiniert) 6,4 l/100 km, CO2-Emission (kombiniert) 146 g/km, CO2-Klasse E). Da ist ein signifikanter Fortschritt: Es senkt zum einen den Verbrauch deutlich: im Test um gut einen halben – auf rund sechseinhalb Liter im Mittel.

Grauer Cupra Formentor SUV im Spotlight
© Cupra/Seat
Komfort, Fahrgefühl und Sicherheit

Cupra Formentor: Top-Benziner mit Allradantrieb, SUV-Coupe mit feinfühlig sportliche, Fahrkomfort

Außerdem läuft mit dem 1.5 eTSI auch das Start-Stopp-System des Cupra Formentor spürbar geschmeidiger. Einen Allradantrieb spendiert Cupra aber weiter nur dem größeren Benziner mit 204 PS; er fährt ohne Mild-Hybrid-Unterstützung. Ein Vierzylinder-Turbodiesel mit 150 PS und 7-Gang-DSG rundet das Antriebssortiment des gewöhnlichen Cupra ab (Energieverbrauch (kombiniert) aktuell keine Angaben). Noch mehr Power und Fahrspaß bieten der Cupra Formentor Plug-in-Hybrid mit über 100 Kilometer elektrischer Reichweite; und die Spielarten des Cupra Formentor VZ5 mit bis zu 333 PS.

Wie aber steht es um den Fahrspaß im Standard-Cupra? Mit einem Wort: vorzüglich. Anders als seine technische Schwestermodelle Seat Leon und VW Golf, nimm die Hinterachse des SUV-Coupes über eine Mehrlenkerkonstruktion Kontakt mit der Straße auf. Das erlaubt eine feinere, präzisere Abstimmung. Cupra entscheidet sich für eine betont straffe, aber ausreichend komfortable Federung; die Adaptivdämpfer sind den “VZ”-Modellen vorbehalten.

Kosten

Starke Bremsen, starke Sicherheit gegen Aufpreis & ein starkes Preissignal

Im Endeffekt liegt der Cupra Formentor herrlich satt und stabil auf der Straße. Die direkte Lenkung fördert den Fahrspaß zusätzlich – die mittelprächtige Geräuschdämmung ist ihm hingegen abträglich. Vorbildlich verhalten sich im Test die Bremsen sowie die Sicherheitsausstattung. Die Bremsanlage lässt sich fein dosieren, kann aber auch richtig zupacken. Für reichlich Sicherheit sorgen ab Werk sieben Airbags, u.a. ein Center-Airbag sowie ein Kopfairbag-System für beide Reihen, und Voll-LED-Scheinwerfer. Ausgezeichnet schneidet der Cupra Formentor überdies in puncto Kindersicherheit ab: mit Ausnahme des Mittelsitzes im Fond.

Auszeichnen kann sich darüber hinaus Assistenz-Ausstattung – umfassend allerdings erst mit dem optionalen Navigations- und Assistenzpaket. Es enthält u.a. VWs teilautonomen Spurführungs-, Abstands- und Stauassistenten “Travel Assist”. Beenden wollen wir unsere Testfahrt mit einem Blick auf die Preisliste. Mit der Modellpflege ist der Cupra Formentor um einiges günstiger geworden. Seither ist er ähnlich eingepreist wie ein Audi Q3 Sportback, aber ungleich besser ausgestattet. Kurzum: Der Formentor kann den Blinker anlassen.

CarCoach David Autoschlüssel

Meine Meinung zu diesem Modell:

Cupra oder Seat? Nach dem Test mit dem 4,45 Meter langen SUV-Coupe ist für mich klar, weshalb die sportliche Tochter die sportliche Mutter alt aussehen lässt. Mit dem Formentor hat Cupra gleich beim Debüt ein Meisterstück abgeliefert: nicht zuletzt in Bezug auf die Ästhetik und Dynamik. Das SUV-Coupe hat Schwung und Stil – sowie ein feinfühlig straff abgestimmtes Fahrwerk. Dass Cupra die adaptiven Dämpfer nur für die “VZ”-Modelle anbietet, ist für mich trotzdem ein kleiner Schönheitsfehler.

Schönheitsfehler gab es anfänglich auch bei der Verarbeitung und Materialqualität – vor allem, wenn diese in Relation zum ambitionierten Preis gesetzt wurden. Mit der Modellpflege hat Cupra den Preis des Formentor kräftig gesenkt: die Materialqualität im und die Bedienung des Innenraums hat sich zugleich merklich verbessert. Die Serienausstattung bleibt erfreulich hochwertig und umfangreich; u.a. mit einer 3-Zonen-Klimaautomatik und einer induktiven Ladebox.

Bei den Antrieben ist ein Mild-Hybrid-Turbobenziner hinzugekommen. Er gefällt mir besonders gut: mit seiner kultivierten, sparsamen und dennoch schwungvollen Art. Mit dem Plug-in-Hybrid-Antrieb und den leistungsstarken “VZ”-Varianten deckt der Cupra Formentor auch die Flanken perfekt ab. Ein Meisterstück eben.

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