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Testberichte - CarCoach-Schnellcheck - Pro & Contra - Philipp

Stärken:

  • eindrucksvolles Exterieur
  • höhere Sitzposition
  • einfacher Ein- und Ausstieg
  • geräumig & gut ausgestattet
  • ausgewogen abgestimmt

Schwächen:

  • höherer Preis und Kosten
  • höhere Ladekante
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Audi A3 allstreet im Test

Ein Kompakter auf neuen Pfaden oder Abwegen?

Aus dem Trio Seat Leon, VW Golf und A3 ist die kompakte Audi-Limousine das edelste, hochwertigste Modell. Die sportliche, dynamische Krone muss er sich mittlerweile aber mit dem Cupra Leon teilen. Mit der Modellpflege hat die vierte A3-Generation eine neue Facette hinzugewonnen: in Form der höher gelegten Crossover-Variation A3 allstreet. Auf welchen Straßen er zu Hause ist, erkunden wir im Testbericht.

Audi A3 allstreet fahrend
© Audi
Karosserie

Audi A3 allstreet: ein A3 Sportback im Offroad-Look & mit 30 Millimeter mehr Bodenfreiheit

A3 Sportpack, A3 Limousine und A3 allstreet: sie formen Audis aktuelles Kompaktklasse-Triptychon, das dem 1er BMW und der Mercedes A-Klasse die Leviten lesen soll. Mit der “allstreet”-Version hat Audi den A3 im Zuge der Modellpflege verstärkt. An den Abmessungen der Karosserie ändert der Crossover-Umbau kaum etwas. Wie der A3 Sportback ist der A3 allstreet 4,35 Meter lang; die Limousine baut weiter 15 Zentimeter länger.

Auch in der Breite belässt es der A3 allstreet bei den 1,82 Metern ohne und 1,98 Metern mit Spiegel. Die Crossover-Spielart der Schrägheck-Limousine ragt aber ein paar Zentimeter höher auf, konkret 1,46 bis 1,49 Meter. Der Grund: Zum einen die 15 Millimeter höhere Trimmlage der Karosserie; und zum anderen die größere Dimension der Räder. Heraus kommt eine um 30 Millimeter größere Bodenfreiheit.

Audi A3 allstreet vorne
© Audi
Innenraum

Ein eigenständiges Modell mit Dachreling, schickem Unterfahrschutz und breitem Schweller

Das zweite Merkmal, das den Audi A3 allstreet vom A3 Sportback abhebt, ist die Offroad-Optik. Für sie verantwortlich sind einige wenig, markante Exterieur-Extras: der robuste Oktagon-Singleframe, der Kühlergrill, zum Beispiel; des Weiteren der elegante Unterfahrschutz sowie die breiten Radläufer bzw. Schweller in “Manhattengrau”. Gegenüber, am Zenit, prunkt auf dem “allstreet” eine schwarze Dachreling; optional glänzt sie in schicker Alu-Optik. 17 bis 19 Zoll große Alufelgen runden das Karosseriekleid im Offroad-Look ab.

Kurzum: Der A3 allstreet ist mehr als ein Anhang der drei regulären Ausstattungs-Niveaus “basis”, “advanced” und “S line”: er ist eine eigenständige Modellvariante. Das wird auch innen sichtbar: obwohl er hier selbstverständlich die Grundtugenden der anderen A3-Modelle übernimmt. Das Cockpit ist beim Offroad-Modell ebenso Audi-typisch auf den Fahrer ausgerichtet; und gespickt mit Komfort-Extras sowie Individualisierungs-Optionen.

Audi A3 allstreet Seite
© Audi

A3 allstreet: höhere Sitzposition erleichtert Aus- und Einsteigen; erschwert das Beladen

Der A3 allstreet ergänzt den Tugendkatalog aber um eine wohltuend erhöhte Sitzposition. Sie zeigt wieder einmal, wie viel Unterschied ein paar Zentimeter machen können. Diese paar Zentimeter sind auch beim Ein- und Aussteigen eine Wohltat. Eine ebensolche ist der gebotene Platz und Komfort in den beiden vorderen Sitzen. Hier haben wir auch mit gut 1,90 Metern ausreichend Spielraum. Noch mehr Komfort bringen die Sportsitze des “Interieur S” – gegen Aufpreis versteht sich bei Audi.

Von selbst versteht sich auch, dass bei einem Kompaktwagen hinten der verfügbare Platz spärlich ist. Wenn die Köpfe und Beine noch etwas Spiel haben sollen, sollte man nicht viel größer als 1,80 Meter sein. Und wie lässt sich der verfügbare Platz anpassen? Kaum. Audi bietet die üblichen, geteilt umklappbaren Rücksitzlehnen: das war’s. Zumindest erweitert das einfache Umklappen das Stauraumvolumen von 350 auf 1.200 Liter.

Audi A3 allstreet hinten
© Audi

Überraschend umfangreiche Ausstattung: mit Infotainment, Digitalinstrument und induktiver Ladebox

Dass der Kofferraum des 1er BMWs 380 bis 1.200 Liter fasst, mag manchen Audi-Fahrer stören. Andere werden sich mehr daran stören, dass die Ladekante im A3 allstreet drei Zentimeter höher liegt als im A3 Sportback: 70 statt 67 Zentimeter. Der A3 Limousine haben beide die große Öffnung der Heckklappe voraus. Bei der Dach-, Stütz- und Anhängelast sind sich die zwei Schrägheck-Limousinen auch einig: mit 80 und 75 Kilo sowie 1,8 Tonnen.

Wir setzen uns wieder ins Cockpit. Bevor wir den Startknopf drücken, inspizieren wir, was Audi im A3 allstreet an Komfort- und Konnektivitäts-Extras springen lässt. Traditionell sind die Ingolstädter in dieser Hinsicht knausrig; noch knausriger als die Premium-Konkurrenten. Im “allstreet” ist das anders. Sowohl das Digitalinstrument “Audi virtual cockpit” wie das Infotainment mit 10-Zoll-Touchscreen sind Serie.

Audi A3 allstreet vorne Seite
© Audi
Motor

A3 allstreet: identisches Motorenprogramm wie A3 Sportback

Teil der Serienausstattung sind ferner die Klimaautomatik, die Sprachsteuerung und das Multifunktions-Lederlenkrad. Außerdem rückt Audi im A3 allstreet ohne Aufpreis auch eine induktive Ladebox fürs Smartphone heraus. Die vollwertige Integration desselben lässt man sich aber nach wie vor extra bezahlen; gleiches gilt für das Navigationssystem. Tradition ist bei Audi aber auch eine fein säuberliche Verarbeitung und ein benutzerfreundliches Bedienkonzept: der A1 allstreet ist keine Ausnahme.

Ebenfalls keine Ausnahmen macht Audi beim Antriebssortiment. Für den A3 allstreet gibt es die gleichen Motoren und Antriebs-Kombinationen wie für den A3 Sportback und die A1 Limousine. Ottomotoren-Freunde wählen den Vierzylinder-Turbobenziner 35 TFSI mit 150 PS, 250 Nm und 48-Volt-Mild-Hybrid-System (Energieverbrauch (kombiniert) 5,4 bis 5,8 l/100 km, CO2-Emission (kombiniert) 123 bis 133 g/km CO2, CO2-Klasse D).

Audi A3 allstreet vorne
© Audi
Motor

Kein Mehrverbrauch, kein Allradantrieb

Mit der Mild-Hybrid-Technologie braucht der Audi A3 allstreet knapp einen halben Liter weniger Benzin als ohne. Der 1.968 cm³ große, 150 PS und 360 Nm starke Vierzylinder-Turbodiesel ist dennoch ein paar Zehntelliter sparsamer (Energieverbrauch (kombiniert) 5,0 bis 5,4 l/100 km, CO2-Emission (kombiniert) 131 bis 141 g/km CO2, CO2-Klasse D bis E). Der Effizienzvorsprung des Selbstzünders ist aber minimal; der Aufpreis lohnt sich nur noch für stramme Vielfahrer.

Ebenso überrascht sind wir, dass der A3 allstreet kaum mehr Sprit braucht als der tiefer liegende A1 Sportback. Die Auswahl der Antriebskomponenten wird für Audi-Kenner keine Überraschung sein. Das Schalten übernimmt gewohnt souverän das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe; der Antrieb erfolgt über die Front – der Allwege-A3 muss bei seinen Abenteuern folglich auf einen Allradantrieb verzichten.

Audi A3 allstreet hintere Sitzreihe
© Audi
Kosten

Audi A3 allstreet: genauso komfortable und dynamisch wie der Sportback – aber um einiges teurer

SDen höheren Schwerpunkt des A3 allstreet kaschiert Audi geschickt mit einer speziellen Abstimmung der Dämpfer und Federn. Das Ergebnis: Der Komfort des A3 Sportback bleibt erhalten; ohne dass man auf die gewohnte Dynamik verzichten müssten. Hilfreich ist hierbei die aufwendige Mehrlenker-Achse im Heckbereich; sie tariert die Kräfte aus allen Richtungen perfekt aus – ein Aluminium-Schwenklager hilft ihm dabei. Dem Fahrer helfen die optionalen Matrix LED-Scheinwerfer, auch auf schlechten Wegen im Dunklen alle Schlaglöcher rechtzeitig zu erkennen.

Um zu sehen, dass der A3 allstreet teurer ist als der A3 Sportback braucht es bestenfalls eine Brille. Höher ist dabei nicht nur der Listenpreis, sondern auch die Unterhaltskosten. Die Krux ist bei besonderen Ausstattungen meist der Wiederverkaufswert. Die teuren Extras will später keiner mehr extra bezahlen. Deshalb verliert der A3 allstreet mit den Jahren auch mehr an Werk als der A3 Sportback. Allzu gravierend ist die Differenz jedoch nicht.

Audi a3 allstreet kofferraum
© Audi
CarCoach-Fazit - Auf den Punkt gebracht - White Text - Julian

Meine Meinung zu diesem Modell:

Die Frage kommt zwangsläufig auf: Hat der A3 wirklich eine weitere Variante nötig? Nein. Trotzdem ist der A3 allstreet für mich eine attraktive Ergänzung. Vorweggeschick sei aber: Wenn Du einen richtigen Geländewagen suchst, ist der A3 allstreet das falsche Modell.

Audi verzichtet bewusst auf einen Allradantrieb; selbst mit ihm wäre der A3 allstreet kein Kletterer. Die um 35 Millimeter erhöhte Bodenfreiheit gibt dem Fahrer aber mehr Spielraum: um ohne Sorgen auch einmal auf unbefestigte Straßen ausweichen zu können. Der Offroad-Look sieht zudem gut aus. Die höhere Trimmlage hat auch praktische Vorzüge, z.B. eine bessere Übersicht und einen einfacheren Einstieg.

Im Gegenzug hebt sie die Ladekante etwas an; die paar Zentimeter sind aber verkraftbar – ebenso wie der minimal höhere Verbrauch. In dieser Beziehung ist der Mild-Hybrid-Benziner dem Diesel nahezu ebenbürtig. Insgesamt ist er für mich der bessere Motor: auch weil er deutlich günstiger ist.

Der A3 allstreet selbst ist um einiges teurer als der A3 Sportback. Sprich: Er ist ein Luxus, den Du Dir leisten willst – oder eben nicht.

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