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CarCoach-Schnellcheck - Pro & Contra - Johannes

Stärken:

  • Preis auf VW-Niveau
  • Fahrer bleibt der Mittelpunkt
  • gelungene Ergonomie & Bedienung
  • großzügiger Innenraum
  • viel Stauraum
  • exzellente Assistenzausstattung

Schwächen:

  • Materialgüte nicht länger außergewöhnlich
  • fehlender Lautstärke-Drehregler
  • kleinliche Aufpreis-Gestaltung
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Datumsstempel

Audi A3 Sportback im Test

Ist der kompakte Ingolstädter technisch und qualitativ weiter die Nummer 1?

Die Reihen des Audi A3 haben sich in den letzten Jahren gelichtet. 2017 erwischte es die dreitürige Limousine, 2020 das Cabriolet. Die 4. Generation des Kompakt-Modells legt Audi ausschließlich als Schrägheck- und Stufenhecklimousine auf. Die beliebtere Ausführung ist erstere, der Audi A3 Sportback. Im Test interessiert uns, was – abseits exzellenter Antriebe – alles im Premium-Golf steckt.

Audi A3 Sportback außen vorne
© Audi

2024 kommt die Modellpflege, 2027 der elektrische Nachfolger

Audi steht für Technik, Fahrgenuss und Verarbeitung in Premium-Qualität. Es ist kein Zufall, das VW die Marken Bentley und Lamborghini unter dem Audi-Dach eingestellt hat. Der Kern der Marke ist zweifelsohne die Technik. Den Spruch “Vorsprung durch Technik” pflegt Audi seit gut einem halben Jahrhundert – auch wenn die großen Innovationen zuletzt ausblieben. Das will Audi in den nächsten Jahren mit einer großen E-Offensive wieder ändern. Eines ihrer Produkte wird ein neuer, rein elektrischer A3 werden.

Vermutlich wird der kompakte Stromer A3 e-tron heißen. 2027 soll er den jetzigen A3 ablösen: mit der 800-Volt-Technik aus dem Supersportler e-tron GT und einer Reichweite von rund 700 Kilometern. Aktuell fährt Audis Kompakter nur teilweise mit Strom: in Form zweier Mildhybrid-Benziner und zweier Plug-in-Hybride. Die Antriebstechnik des A3 Sportback haben wir in zwei Test jüngst auf den Prüfstand gehabt. Unser Fazit: Keine wesentlichen Beanstandungen, aber weder große Neuerungen noch richtig Feuer.

Audi A3 Sportback außen seite
© Audi

Startet seit 2020 mit einem Preis von 29.200 Euro

Wir fragen uns jetzt, ob die restliche Technik des A3, der Innenraum und seine Fahreigenschaften ähnlich beschaffen sind. Oder geht der Audi innen aus sich heraus? Beantworten wird uns diese und alle anderen Fragen der Audi A3 Sportback, die Schrägheck-Limousine. Die A3 Limousine, das Stufenheck-Modell, wird gelegentlich vorbeischauen; ebenso wenig fehlen darf der VW Golf. Seine technische Basis ist dieselbe: VWs jüngste Ausprägung des Modularen Querbaukastens, der MQB evo.

Diese Test-Konstellation hört sich nach Kaffeekränzchen an – und tatsächlich werden wir die meiste Zeit ruhen und sitzen. Blättern wird zunächst in den Broschüren und Preislisten. Aus ihnen erfahren wird, dass Audi den A3 Sportback derzeit ab 29.200 Euro feilbietet: mit dem 110 PS starken Dreizylinder-Turbobenziner. Der Preis ist seit dem Start 2020 in Stein gemeißelt: eine erste Überraschung. Die zweite ist noch größer: der VW Golf kostet – identisch motorisiert – zurzeit 70 Euro mehr.

Audi A3 Sportback innen cockpit
© Audi

Innenraum: Materialqualität hat nachgelassen – die Ergonomie bleibt erstklassig

Die Zeiten, in denen der Golf mehrere tausend Euro günstiger war als der Audi A3 Sportback: sie scheinen zurzeit vorbei zu sein. Mit den Modellpflegen könnte sich das im kommenden Jahr wieder ändern. Wir aber kehren in die Gegenwart zurück. Es ist Zeit, den Blick durch den Innenraum schweifen zu lassen. Die 3. Generation des A3 war innen eine Offenbarung. Kein anderer Kompakter war so sorgfältig und insbesondere so hochwertig eingerichtet. Die Qualität der Materialien war mit einem Wort “Premium”.

Die Betonung liegt leider auf war. Die Verarbeitung und die Materialien des aktuellen A3 Sportback sehen auf den ersten Blick weiter fein aus – bei genauerem Hinsehen wird aber deutlich: die Qualität hat deutlich nachgelassen. Um es anders zu zusagen. Wenn wir das Cockpit wechseln und im Golf Platz nehmen, nehmen wir keine echten Unterschiede wahr. Gänzlich anders gelagert ist der Fall bei der Ergonomie und beim Bedienkonzept. Das Cockpit ist im Audi weiterhin auf den Fahrer ausgerichtet.

Audi A3 Sportback innen sitze vorne
© Audi

Audi: viel Komfort, schlüssiges Bedienkonzept – mit kleinen Schwächen

Dank dieser Ausrichtung fühlen wir uns hinter dem Lenkrad des A3 Sportback sofort gut, besonders wertgeschätzt. Die richtige Sitzposition und Stellung des Lenkrads ist mit wenigen Handgriffen gefunden – der Sitzkomfort passt auf Anhieb. Um die Bedienung des Infotainment- bzw. Navigationssystems zu lernen, benötigen wir ebenfalls keine Ewigkeit; für Detaileinstellungen müssen wir aber recht tief in die Menüs eindringen. Deren Logik erschließt sich uns erst allmählich – die Bedienlogik der Klimaautomatik bedarf keiner Einschulung.

Eine haptische Bedienleiste hat ihre Vorzüge. Beim Golf wollte VW Tesla rechts überholen: der Versuch ist missglückt. Zwei Kritikpunkte finden wir aber auch beim A3. Der erste ist der Verzicht auf den Lautstärke-Drehregler. Die jetzige Lösung ist unter allen Umständen umständlicher; dadurch lenkt sie den Fahrer stärker ab. Die zweite Kritik betrifft die Aufpreisgestaltung. Dass die Smartphone-Integration via Apple CarPlay und Android Auto bei einem Premium-Kompakten extra bezahlt werden muss, ist unverständlich.

Audi A3 Sportback innen Sitze Rückbank
© Audi

Geräumig & viel Stauraum – abgesehen vom Plug-in-Hybrid

Anders formuliert. Mit dieser seltsamen Ausstattungs-Struktur wird Audi bei der Konnektivitäts dem Slogan “Vorsprung durch Technik” nicht gerecht. Das ist schade, denn im Talon hat der A3 alle erdenklichen Konnektivitäts-Extras – viele aber eben erst gegen Aufpreis. Serie ist das MMI Radio: mit 10-Zoll-Touchscreen und 10-Zoll-Digital-Instrument, Bluetooth sowie zwei USB-C-Anschlüssen. Das Navi kostet gesalzene 1.790 Euro. Andere Hersteller verbauen ihr Online-Navi teils ab Werk, z.B. Kia beim Ceed ab 24.990 Euro.

Kriegt der A3 Sportback beim Platzangebot wieder die Kurve? Vorne auf jeden Fall. Hier hätten wir auch genug Platz, wenn wir über 1,90 Meter groß wären. Dass der Golf gleich viel Platz bietet, macht dem “Premium”-Anspruch allerdings zunichte. Hinten ist Audi mit den Freiräumen weniger freigiebig: Solange man nicht viel größer ist als 1,80 Meter bleibt es aber geräumig. Im Kofferraum verstaut der A3 Sportback 380 Liter – außer der A3 Sportpack TFSI e; bei ihm sind es nur 280 Liter.

Audi A3 Sportback innen Kofferraum
© Audi

Hoher Fahrkomfort, exzellente Assistenzausstattung & mittelmäßige Bremsen

Der Blick zur Audi A3 Limousine offenbart, dass in deren Kofferraum sogar 425 Liter verschwinden. Mit dem kleinen Kofferraumdeckel ist das Ein- und Auspacken aber ungleich mühsamer. Nach langem Sitzen ist es üblicherweise auch mühsam, wieder in die Gänge zu kommen. Der Audi erleichtert uns das jedoch zuvorkommend. Von Mühsamkeit ist im A3 Sportback keine Spur. Beide Limousinen sind gekonnt abgestimmt: mit dem Sportfahrwerk und den adaptiven Dämpfern decken sie die volle Bandbreite ab – gegen Aufpreis.

Beim Bremsen hätten wir uns vom Audi mehr Engagement erwartet. Ein Bremsweg von knapp 35 Meter ist bei einer Vollbremsung mit 100 km/h ganz gut – aber nichts Besonderes; der VW Golf schafft das auch. Der 1er BMW steht hingegen zwei Meter eher. Er ist dem A3 Sportback auch fahrdynamisch weit voraus. Bei den Fahrerassistenten brilliert indessen der Kompakte aus Ingolstadt. Bis auf eine Spurwechselautomatik ist alles da, was derzeit möglich ist – wie zu erwarten aber nur selten in der Basisausstattung.

Audi A3 Sportback außen hinten
© Audi
CarCoach-Fazit - Auf den Punkt gebracht - Johannes

Meine Meinung zu diesem Modell:

Der Audi A3 Sportback der 4. Generation bleibt eine attraktive Wahl in der Premium-Kompaktklasse, obwohl er im Vergleich zu seinem Vorgänger einige Abstriche in Sachen Materialqualität und Aufpreis macht. Früher galt der A3 für seine exzellente Verarbeitung und hochwertige Materialwahl, die ihn von anderen Fahrzeugen, einschließlich des VW Golf, differenzierten. Diese Kluft zwischen dem A3 und dem Golf ist in puncto Innenraumqualität und Preisgestaltung mittlerweile nicht mehr so deutlich wie zuvor. Der A3 hat zwar nach wie vor seinen Premium-Charakter, jedoch ist das Niveau etwas näher an den Golf herangerückt.

Die Aufpreisstruktur könnte großzügiger sein, da viele der erstklassigen Technologien und Assistenzsysteme zusätzliche Kosten verursachen. Trotzdem bietet der A3 weiterhin herausragende Ergonomie, eine angenehme Bedienung und großzügigen Raumkomfort. Insgesamt lohnt sich der Audi A3 Sportback für alle, die Wert auf eine angenehme Fahrt, großartige Technologie und ein ansprechendes Design legen.

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